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Waffenruhe im Gazakonflikt: Ein Hoffnungsschimmer trotz Rückschläge!

Am heutigen 19. Januar 2025 trat eine lange erwartete Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft, die zwischen Israel und Hamas vereinbart wurde. Ursprünglich war der Beginn der Feuerpause auf 7.30 Uhr MEZ festgelegt, jedoch wurde sie mit mehreren Stunden Verspätung um 10.15 Uhr MEZ aktiv. Diese Vereinbarung markiert das Ende von 15 Monaten intensiven Konflikts, der seine Wurzeln in dem verheerenden Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 hat, bei dem rund 1.200 Menschen in Israel ihr Leben verloren und 251 Geiseln genommen wurden. Als Reaktion darauf führte Israel eine Offensive gegen Hamas durch, bei der nach palästinensischen Angaben mehr als 46.700 Menschen ums Leben kamen. Hintergrundinformationen hierzu finden sich in den Berichten von ksta.de und dw.com.

Im Rahmen der Waffenruhe haben Israel und Hamas sich auf einen komplexen Austausch von Geiseln und Gefangenen geeinigt. Unter Vermittlung von Katar, Ägypten sowie den USA soll die erste Phase der Vereinbarung eine Dauer von sechs Wochen haben. Diese umfasst die Freilassung von 33 israelischen Geiseln, darunter Frauen, Kinder und Männer über 50 Jahre. Gleichzeitig wird Israel 1.904 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen entlassen. Hamas plant, in einem ersten Schritt ihre weiblichen Geiseln und Minderjährige unter 19 Jahren freizulassen, während für jede zivile Geisel Israel bereit ist, 30 palästinensische Gefangene freizugeben, für jede Soldatin 50 potentiell.

Kampf um die Kontrolle und humanitäre Hilfe

Ein zentrales Element der Waffenruhe ist die Verbesserung der humanitären Lage im Gazastreifen. Über zwei Millionen Menschen, von denen 90% unter Hunger leiden, sollen von einer erhöhten Lebensmittelversorgung profitieren. Pro Tag sollen 600 Lkw-Ladungen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangen. 300 dieser Lkw sind speziell für den Norden des Gebiets vorgesehen, und auch Treibstoff wird geliefert. Die Vereinbarung sieht zudem vor, dass sich die israelische Armee schrittweise aus den Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückzieht.

Trotz der Einigung kam es vor der Feuerpause zu israelischen Militärangriffen in Gaza. Berichten zufolge starben dabei 13 Menschen. Dies wirft Fragen zur Umsetzung der Waffenruhe auf, zumal Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärt hat, dass Israel die Kampfhandlungen wieder aufnehmen werde, sollte das Abkommen scheitern. Auch interne Spannungen in der israelischen Regierung sind evident: Israels Polizeiminister Itamar Ben-Gvir trat aus Protest gegen die Waffenruhe zurück und seine Partei, Otzma Jehudit, verließ die Regierungskoalition, die dennoch über 62 der 120 Sitze in der Knesset verfügt.

Reaktionen und weitere Verhandlungen

Die internationalen Reaktionen auf die Vereinbarung sind gemischt. Donald Trump und Joe Biden beanspruchen beiden den Erfolg der diplomatischen Bemühungen für sich, während Biden von den härtesten Verhandlungen spricht, die er je geführt hat. Olaf Scholz äußerte Erleichterung und betonte die Notwendigkeit der Umsetzung der Einigung. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, vor allem in Angesicht der ersten Phase der Abkommen, die weitere Verhandlungen über die Rückgabe von Geiseln und die humanitäre Lage im Gazastreifen nach sich ziehen soll.

Die Zusammensetzung der Geiseln, viele mit internationalem Bezug, und die kommenden Verhandlungen über die zweite Phase des Abkommens machen deutlich, dass sowohl humanitäre als auch sicherheitspolitische Fragen eng miteinander verknüpft sind. Dabei könnte die Lage im Gazastreifen und die Reaktionen der Menschen auf die Vereinbarung entscheidend für den langfristigen Frieden und Stabilität in der Region sein.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Gazastreifen, Palästina
Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
dw.com

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