
Am Isarufer im Glockenbachviertel wird die Pfarrkirche St. Maximilian aufgrund einer umfassenden Sanierung für voraussichtlich ein Jahr geschlossen. Die seit dem Zweiten Weltkrieg vernachlässigten Renovierungen machen eine tiefgreifende Sanierung dringend nötig, wie Ehrenamtlicher Kirchenpfleger Stephan Alof berichtet. Bereits seit dem Ausbau der Heizung vor eineinhalb Jahren leidet die Gemeinde unter kalten Temperaturen im Kirchenraum, was die Dringlichkeit der Renovierungsarbeiten unterstreicht. Gerüchte über eine mögliche Profanierung der Kirche hält die Gemeinde jedoch für unbegründet, führt sie doch weiterhin ihre gottesdienstlichen Aktivitäten durch.
Die Sanierung, die am Montag, dem 22. Februar, beginnt, wird hauptsächlich der Beseitigung von Schadstoffen, insbesondere asbesthaltigem Dämmmaterial, gewidmet sein. Laut dem Erzbistum München sind diese Schadstoffe im Material gebunden und stellen somit keine unmittelbare Gefahr für die Besucher dar. Dennoch erfordern sie besondere Sicherheitsvorkehrungen während des Ausbaus. Die Kosten für die Schadstoffentsorgung werden auf etwa 820.000 Euro geschätzt, wobei die Erzdiözese München und Freising die Finanzierung übernimmt.
Gottesdienste während der Sanierung
Während der Sanierung werden die Gottesdienste in der nahegelegenen Korbinianskapelle sowie in der Kirche St. Jakob am Anger stattfinden. Pfarrer Rainer Maria Schießler plant, die Messfeiern an unterschiedlichen Orten zu zelebrieren, um den Gläubigen dennoch die Teilnahme zu ermöglichen. Die erste Messe während der Schließung wird am 28. Februar in der Alten Kongresshalle gefeiert, die sich am Bavariapark 14 befindet.
Die kommenden Monate stellen für die Gemeinde eine Herausforderung dar, sowohl logistische als auch emotionale. Die Kirche ist ein zentraler Ort des Glaubens, und die Nutzung anderer Räume wird sicher eine Umstellung für viele Gemeindemitglieder sein. Dennoch sieht Alof die Sanierung als notwendige Aufgabe, um die Kirche in einem würdigen Zustand zu erhalten und zukünftigen Generationen die Nutzung zu ermöglichen.
Besonderheiten des Denkmalschutzes
Die Sanierung der St. Maximilian ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern steht auch im Kontext der Denkmalschutzgesetze. In Deutschland fallen diese Kompetenzen in die Regelungskompetenz der Bundesländer. Besondere Bestimmungen gelten für kirchliche Gebäude. Daher müssen Entscheidungen über liturgische Zwecke und gottesdienstliche Belange stets respektiert werden, wie im Bericht zur Denkmalpflege festgehalten wird.
Die Herausforderung, die mit der Sanierung von St. Maximilian einhergeht, ist daher multifaktoriell. Der hohe Sanierungsbedarf erfordert umfassende Maßnahmen, die sich sowohl auf technische als auch auf kulturelle und religiöse Aspekte erstrecken. Die Gemeinde ist optimistisch, dass die anstehenden Arbeiten das historische Bauwerk auf lange Sicht erhalten und die Qualität der gottesdienstlichen Räume verbessern werden.