
Die Grüne Woche in Berlin steht in diesem Jahr ganz im Zeichen der Maul- und Klauenseuche (MKS), die erstmals seit 35 Jahren in Deutschland ausgebrochen ist. Am Montag, den 19. Januar 2025, sind Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt (beide SPD) in Halle 21a vertreten. Sie wollen die Maschinen der Agrarmesse unterstützen und die Herausforderungen besprechen, die die Seuche für die Landwirte in Brandenburg mit sich bringt. Laut Tagesspiegel müssen die Betreiber wachsam bleiben, nachdem kürzlich ein Ausbruch bei einer Wasserbüffelherde im Landkreis Märkisch-Oderland entdeckt wurde.
Der Ausbruch hat bereits zur Schaffung von Schutzzonen geführt, und es bleiben strenge Auflagen bestehen. Am Freitag gab es Entwarnung bei einem Verdachtsfall im Barnim, doch die Schutzzone und Überwachungszone um den Infektionsort sind weiterhin aktiv. Rinder, Schweine, Schafe und andere Paarhufer dürfen derzeit nicht transportiert werden, was die Situation für viele Landwirte erheblich erschwert. Woidke würdigt das Krisenmanagement, betont aber die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben, und ist besorgt über die möglichen langfristigen Auswirkungen der MKS auf die Landwirtschaft.
Einfluss der Maul- und Klauenseuche
Die Maul- und Klauenseuche hat auch erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen. Der Präsident des Bauernverbands, Joachim Rukwied, äußert, dass die Handelsbeschränkungen selbst Monate nach der Bekämpfung des Virus nachwirken könnten. Die Bundesländer seien verantwortlich für die wirtschaftlichen Einbußen, die den Landwirten drohen, doch staatliche Entschädigungen über die Seuchenkasse könnten zur Linderung beitragen. Internationale Märkte reagieren bereits: Großbritannien hat Einfuhrbeschränkungen für deutsche Nutztiere und Frischfleisch verhängt, was ein jährliches Exportvolumen von 850 Millionen Euro betrifft. Auch Länder wie Mexiko und Südkorea haben angekündigt, ihre Handelsbeziehungen einzuschränken. Der Tagesschau berichtet über besorgte Stimmen in der Branche, die von dreistelligen Millionenbeträgen an Einbußen ausgehen.
Die Agrarmesse bietet jedoch auch viele traditionelle Produkte, die die lokale Landwirtschaft repräsentieren. In der Brandenburg-Halle sind unter anderem Spreewaldgurken, Eberswalder Wurst und Beelitzer Spargel ausgestellt. Zudem gibt es kreative Produkte wie Schokolade mit Senfschrot und Eierlikör mit Aktivkohle. Diese Vielfalt soll den Besuchern die positive Seite der Agrarwirtschaft näherbringen, trotz der angespannten Lage.
Veranstaltungen und Zugang zur Messe
Besucher der Grünen Woche können bis zum 26. Januar die Ausstellung besuchen. Hinweis für Interessierte: Es sind aufgrund der Seuche keine Rinder, Schafe oder Ziegen vor Ort zu sehen. Dennoch sind andere Tiere präsent, und die Messe hält vielfältige Angebote bereit. Die Preise für Tageskarten liegen regulär bei 16 Euro, es werden jedoch auch Ermäßigungen angeboten. Diese Veranstaltung ist nicht nur eine Plattform für die Landwirtschaft, sondern auch ein Ort des Austauschs über die Herausforderungen, die die Branche derzeit bewältigen muss.