
Der Neujahrsempfang des CDU-Kreisverbands in Schwäbisch Gmünd brachte wichtige Themen zur Sprache, die die Zukunft der Region betreffen. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut hielt eine leidenschaftliche Rede, in der sie die Bedeutung des Unternehmens Bosch als größten Arbeitgeber der Stadt hervorhob. Die CDU-Ostalb setzt sich mit Nachdruck für Wirtschaftswachstum ein und übt scharfe Kritik an der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik. Kreisvorsitzende Heike Brucker verdeutlichte, dass Baden-Württemberg beim Wirtschaftswachstum auf dem letzten Platz liegt.
Ein zentrales Anliegen der CDU ist die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation vor den anstehenden Wahlen. Verschiedene Strategien zur Belebung der regionalen Wirtschaft wurden diskutiert. Prof. Dr. Holger Kaßner unterstrich die Notwendigkeit von Technologieoffenheit als Schlüssel zur wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung. Im Kontext der Automobilindustrie betonte er, dass der Umstieg auf Elektrobetrieb bis in die 2070er Jahre dauern könnte, und erwiesene Alternativen wie Wasserstoff sowie E-Fuels unbedingt erforderlich sind.
Wirtschaftliche Herausforderungen in Schwäbisch Gmünd
Die Sorgen um den Arbeitsmarkt in Schwäbisch Gmünd nehmen zu. Geplant ist der Abbau von bis zu 2.000 Arbeitsplätzen bei Bosch ab 2027, was bei Bürgern und Händlern Besorgnis auslöst. Der Handels- und Gewerbeverein äußert Bedenken, dass mit dem Arbeitsplatzabbau die Kaufkraft der Bürger sinken könnte, was wiederum negative Auswirkungen auf die Steuereinnahmen der Stadt haben würde. Aktuell arbeiten noch 3.600 Menschen am Bosch-Standort, der einst mit rund 5.000 Arbeitsplätzen einer der bedeutendsten auf der Welt war.
Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) rechnet mit einem starken Rückgang der Einnahmen aus der Einkommensteuer infolge des Stellenabbaus. Zuvor bereits wurde die Stadt von der Hiobsbotschaft getroffen, dass der Spielzeughersteller Schleich seinen Firmensitz verlegt, was den Verlust von 150 Arbeitsplätzen zur Folge hatte. Trotz dieser düsteren Aussichten bleibt Thilo Rentschler, Geschäftsführer der IHK Ostwürttemberg, optimistisch und sieht Potenzial für Schwäbisch Gmünd.
Maßnahmen zur Stabilisierung
Ein geplanter Technologiepark in Bargau soll Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien entwickeln, jedoch ist unklar, wie viele Arbeitsplätze dort entstehen werden. Rentschler glaubt an eine Erholung der Automobil- und Zulieferindustrie in den nächsten ein bis zwei Jahren. Die regionale Wirtschaft hat in der Vergangenheit deutlich gelitten, was sich auch in den aktuellen BIP-Zahlen zeigt. Für 2023 wurde ein Rückgang um 0,6 % festgestellt, was Baden-Württemberg ins untere Rängel der deutschen Bundesländer führt. Das baden-württembergische BIP hat sich somit leicht unter dem bundesweiten Niveau entwickelt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Baden-Württemberg vor großen Herausforderungen steht, aber auch Chancen bietet. Dr. Hoffmeister-Kraut schilderte optimistisch, dass 2025 als Schicksalsjahr für Deutschland angesehen werden kann, vorausgesetzt, die Bedürfnisse der Wirtschaft werden ernst genommen. In diesem Sinne ist die Forderung nach einer grundlegenden Kursänderung in der Wirtschaftspolitik dringlich.