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Tradition geht: Hofs Schreinermeister schließt Familienbetrieb mit 83

Im bayerischen Hof endet ein bedeutendes Kapitel der Handwerksgeschichte: Gerd Hofmann, ein angesehener Schreinermeister, geht mit 83 Jahren in den Ruhestand. Er hat den Familienbetrieb, der 1935 von seinem Vater gegründet wurde, geschlossen. Der Betrieb bestand beeindruckende 90 Jahre, währenddessen Hofmann selbst 67 Jahre dort tätig war. Seine Entscheidung zur Schließung fiel nicht leicht, doch er sieht sie als logisch und richtig an, insbesondere aus Altersgründen und im Hinblick auf seine Frau.

Hofmann hat in den sechs Jahrzehnten des Schaffens eine große Passion für seine Arbeit entwickelt, die ihn kreativ forderte und ihm die Möglichkeit gab, einzigartige Möbelstücke zu schaffen. Diese Möbel hatten oft einen sentimentalen Wert und wurden als Erbstücke in die nächste Generation weitergegeben. In den letzten Jahren steigerten sich jedoch die Büroarbeiten im Unternehmen, was die kreative Gestaltungsfreiheit einschränkte.

Wechsel in der Handwerkslandschaft

Ähnlich wie Hofmann steht auch Erwin Leimbach aus Hallstadt vor dem Ende seines handwerklichen Schaffens. Der 88-jährige Schmied geht in den Ruhestand und plant, seine seit über 300 Jahren bestehende Schmiede in etwa zwei Monaten offiziell abzumelden. Er hat den Betrieb, der durch seine Familie hindurch geführt wurde, von seinem Vater übernommen, und auch bei ihm ist das Familienunternehmen eine Tradition. Die Entscheidung zum Ruhestand kommt vor dem Hintergrund, dass seine Familie in der Vergangenheit die Fortführung des Handwerks nicht gewollt hat.

Leimbach ist der letzte Schmied in Hallstadt und produziert aktuell Gartengeräte. Trotz des Rückgangs der Nachfrage hat er weiterhin Interesse an seiner Arbeit, insbesondere durch Besuche von Kindergarten-Gruppen. Doch auch er hat die Hoffnung aufgegeben, dass sein Sohn oder Enkel den Betrieb übernehmen werden. Sein Sohn arbeitet in der IT-Branche, und sein Enkel zeigt kein Interesse am Schmiedehandwerk.

Tradition trifft auf Innovation

Witzmann hebt hervor, dass die Digitalisierung nicht nur für die eigene Arbeit, sondern auch für die Ausbildung des Nachwuchses entscheidend ist. Mit der Einführung neuer Technologien wird nicht nur die Effizienz gesteigert, sondern auch die Kommunikation innerhalb des Unternehmens verbessert.

Der Wandel in der Handwerkslandschaft ist spürbar. Während erfahrene Handwerker wie Hofmann und Leimbach ihre Betriebe schließen, zeigen andere, wie man Tradition bewahren und gleichzeitig auf moderne Entwicklungen reagieren kann. Diese Schritte sind Teil eines größeren Transformationsprozesses, der in vielen Familienbetrieben zu beobachten ist.

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infranken.de

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