Am 3. September 1939 gab es einen folgenschweren Vorfall im Rahmen des U-Boot-Kriegs, der die Schrecken des Zweiten Weltkriegs einläutete. An diesem Tag versenkte das deutsche U-Boot U-30 unter dem Kommando von Fritz-Julius Lemp den britischen Passagierdampfer „Athenia“. Dies war das erste britische Schiff, das im Zweiten Weltkrieg versenkt wurde und stellte einen katastrophalen Fehler im Kriegsgeschehen dar.
Fritz-Julius Lemp war zu diesem Zeitpunkt unsicher über die Identität des angegriffenen Schiffes. Es hatte einen Zickzackkurs gefahren, was ihn glauben ließ, dass es sich um ein Hilfskreuzer oder ein bewaffnetes Handelsfahrzeug handeln könnte. Um 19:39 Uhr Greenwich Time feuerte Lemp einen Torpedo ab, der die „Athenia“, einen 15.000 Tonnen großen, ölgefeuerten Dampfer mit 1418 Personen an Bord, darunter 311 US-Bürger, traf.Welt.de berichtet, dass nach dem Torpedotreffer schätzungsweise 50 bis 60 Menschen, vornehmlich im Maschinenraum und in der dritten Klasse, sofort starben.
Die Reaktionen auf den Angriff
Kapitän James Cook von der „Athenia“ erkannte die ausweglose Lage und befahl die Evakuierung des Schiffs. Die „Athenia“ war mit 26 Rettungsbooten und 21 faltbaren Rettungsinseln ausgestattet, was einigen Passagieren die Rettung ermöglichte. Insgesamt starben bei dem Vorfall 118 Menschen, einschließlich 28 US-Amerikanern, was eine internationale Empörung auslöste.Mein Lernen erläutert, dass der U-Boot-Krieg eine zentrale Strategie war, um die Nachschublinien der Alliierten zu unterbrechen, und diese Aggression gegen ein Zivilschiff verstärkte die Spannungen.
Nachdem Lemp erfuhr, dass er ein Zivilschiff angegriffen hatte, das gegen die Prisenordnung verstieß, wies er U-30 an, zu tauchen und verheimlichte den Vorfall. Er entschloss sich, auf Gegenkurs zu gehen und informierte nicht seinen Vorgesetzten, Karl Dönitz, über den Vorfall. In der deutschen Propaganda wurde versucht, die Verantwortung von sich zu schieben und stattdessen Winston Churchill für die Versenkung der „Athenia“ anzuklagen. Adolf Hitler befahl, den Vorfall geheim zu halten, was die Situation weiter komplizierte. Der Vorfall blieb bis 1945 umstritten.
Die Folgen für Lemp und den Krieg
Am 27. September 1939 kehrte U-30 nach Wilhelmshaven zurück, wobei Lemp über den Angriff auf die „Athenia“ schwieg. Innenpolitisch wurde er jedoch von Dönitz zur Rede gestellt, der ihn dazu aufforderte, das Logbuch zu fälschen. Trotz des schweren Fehlers wurde Lemp befördert und erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse. Lemp starb schließlich am 9. Mai 1941, als U-110 im Nordatlantik gefangen genommen wurde. Sein Schicksal blieb ungewiss; Berichten zufolge ertrank er im kalten Wasser, während seine Besatzung, die gewarnt wurde, das U-Boot zu verlassen, gerettet wurde.Wikipedia beschreibt, dass die britische Erklärung besagt, Lemp habe Selbstmord durch Ertrinken begangen, als er die Konsequenzen seines gescheiterten Auftrags erkannte.
Die Wahrheit über die Versenkung der „Athenia“ wurde erst während der Nürnberger Prozesse 1946 vollständig aufgedeckt, als Dönitz die Verantwortung für den Vorfall übernahm. Der U-Boot-Krieg, der zu großen Verlusten auf Seiten der Alliierten führte, veränderte das Gesicht des Krieges nachhaltig und hatte weitreichende Folgen für die gesamte maritime Strategie während des Konflikts.
