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Berlin bekommt die längsten Straßenbahnen: Revolution im Nahverkehr!

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben sich für eine umfassende Modernisierung ihrer Straßenbahnflotte entschieden. Unter der Leitung von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) hat der Aufsichtsrat den Beschluss gefasst, 45 neue „Urbanliner“-Straßenbahnen anzuschaffen. Diese Züge sind eine Verbesserung des bisherigen Bombardier-Modells „Flexity Berlin“ und erfüllen die Anforderungen an modernes, nachhaltiges und komfortables Fahren in der Hauptstadt.

Ein erstes Exemplar des neuen Modells wurde bereits auf dem Betriebshof Lichtenberg vorgestellt. Anwesend waren unter anderem der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sowie wichtige Vertreter der BVG und des Herstellers Alstom. Der Urbanliner beeindruckt mit einer Länge von 50,9 Metern – elf Meter länger als die bisherigen Fahrzeuge, die zwischen 30 und 40 Metern lang sind. Mit einer Kapazität von bis zu 312 Fahrgästen bietet der Urbanliner Platz für 12 Personen mehr als die aktuellen GT6-Züge.

Innovative Features der Urbanliner

Der Urbanliner zeichnet sich durch zahlreiche Innovationen aus. Eine neue Fahrwerkskonstruktion sorgt für eine erhöhte Laufruhe und reduzierte Erschütterungen während der Fahrt. Zudem passt ein neu entwickeltes Beleuchtungskonzept die Lichttemperaturen den Tages- und Jahreszeiten an, wodurch ein angenehmeres Ambiente im Zug entsteht. Sicherheitsmerkmale wie Warntöne und LED-Streifen an den Türen sollen den Ein- und Ausstieg für Fahrgäste erleichtern.

Ein zentraler Aspekt der neuen Fahrzeuge ist die Barrierefreiheit. Mehrzweckabteile für Rollstühle und Rollatoren sowie Komfortsitze für mobilitätseingeschränkte Personen sind vorgesehen. Haltestangen mit einer speziellen Struktur unterstützen visuell beeinträchtigte Fahrgäste. Außerdem ist der Urbanliner der erste Wagen der BVG ohne Außenspiegel, stattdessen wird ein Kamerasystem zur Überwachung des Fahrbereichs genutzt, das den Fahrer vor möglichen Hindernissen warnt.

Investitionen in Ausbildung und Fahrtraining

Die Investitionen der BVG gehen über die Anschaffung der Fahrzeuge hinaus. Insgesamt rund fünf Millionen Euro sind für die Ausbildung des Fahrpersonals eingeplant. Dazu gehören die Beschaffung von zehn neuen Straßenbahn-Simulatoren, die sowohl für die Ausbildung als auch zur Fortbildung der Fahrer genutzt werden sollen. Die Simulatoren werden die Möglichkeit bieten, verschiedene Wetter- und Verkehrsverhältnisse sowie Gefahrensituationen zu simulieren, um die Fahrer bestmöglich vorzubereiten.

Die 45 neuen Urbanliner sollen ab 2026 geliefert werden, während der Einsatz der ersten auf der stark frequentierten Linie M4, die täglich etwa 100.000 Fahrgäste befördert, bereits im Frühjahr 2025 geplant ist. Mit diesen Änderungen beabsichtigt die BVG, die Qualität des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin erheblich zu verbessern und die Lebensqualität der Bürger weiter zu steigern. Die gesamte Flotte soll schrittweise modernisiert werden, um letztlich die älteren GT6-Züge abzulösen.

Der Rahmenvertrag mit Alstom sieht insgesamt maximal 117 Urbanliner vor. Die ersten 20 Fahrzeuge wurden bereits bestellt und sollen zwischen Sommer 2023 und 2026 ausgeliefert werden, wobei die Montage größtenteils im sächsischen Bautzen stattfindet. Die BVG steht zweifellos vor einer spannenden Transformation, die die Straßenbahnverbindungen in Berlin attraktiver und effizienter gestalten wird.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Lichtenberg, Berlin, Deutschland
Beste Referenz
tagesspiegel.de
Weitere Infos
alstom.com

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