Mecklenburg-VorpommernNeubrandenburg

Prozess um Schmerzensgeld: Witwe klagt gegen Klinik in MV

Eine 73-jährige Frau aus Mecklenburg-Vorpommern hat Klage gegen eine Klinik eingereicht, nachdem ihr Ehemann dort medizinisch falsch behandelt wurde und schließlich starb. Der Prozess findet derzeit am Landgericht Neubrandenburg statt, wo die Klägerin Schmerzensgeld und Schadensersatz fordert.

Der Ehemann der Klägerin wurde mit erheblichen Vorerkrankungen am 5. Mai 2021 in die Klinik eingeliefert und starb 18 Tage später. Zuvor hatte das Paar noch den 70. Geburtstag des Mannes gefeiert. Er klagte kurze Zeit später über Bauchschmerzen, was letztlich zu seiner Einweisung führte.

Verschiedene Aspekte des Verfahrens

In der Klinik erhielt der Mann ein Antibiotikum, das nicht für die spätere Diagnose einer Lungenentzündung geeignet war. Diese schwere Erkrankung wurde erst zu spät mit einem anderen Medikament behandelt, was von Experten als grober Behandlungsfehler gewertet wird. In der Folge kam es zu einem teilweisen Nierenversagen, das schließlich zu einem Multiorganversagen führte, was die Sterbewahrscheinlichkeit signifikant erhöhte.

Der Gutachter, der im Fall beauftragt wurde, schätzte die Sterbewahrscheinlichkeit bei Nierenversagen auf 60 Prozent. Während ihres Besuchs am 15. Mai 2021 bemerkte die Ehefrau, dass ihr Mann stark aufgequollen war. Eine Woche nach diesem Besuch verstarb er.

Finanzielle Aspekte und Schadensersatz

Der Gesamtstreitwert des Verfahrens liegt bei etwa 35.000 Euro. Die Kammer schätzte ein Hinterbliebenengeld von 5.000 bis 10.000 Euro als angemessen ein, unter Berücksichtigung der Vorerkrankungen des Verstorbenen. Ein Vergleich in Höhe von rund 11.700 Euro wurde als Ausgleich vorgeschlagen, jedoch nur vorläufig von Klinikvertretern akzeptiert, da die Zustimmung ihrer Klinikversicherung noch aussteht.

Ausschlaggebend für die Höhe von Schmerzensgeldansprüchen ist das deutsche Zivilrecht, welches bei Behandlungsfehlern klare Regelungen vorsieht. Dazu gehören die rechtlichen Grundlagen und die Voraussetzungen, die für eine erfolgreiche Klage nötig sind. Schmerzensgeldansprüche ergeben sich aus immateriellen Schäden wie Schmerzen und psychischen Belastungen.

Die Klägerin verfolgt mit ihrem Antrag nicht nur die Entschädigung für die erlittenen Schmerzen, sondern auch die finanziellen Folgen der Fehlbehandlung. Bei suchenden Ansprüchen spielt die Beweisführung eine zentrale Rolle, da die Verantwortung im Normalfall beim Patienten liegt, es sei denn, es handelt sich um grobe Behandlungsfehler.

Das Landgericht wird seine endgültige Entscheidung Ende Januar bekanntgeben und könnte damit die rechtlichen und finanziellen Fragen in dieser tragischen Angelegenheit klären. Angesichts der Schwere der Vorwürfe und der emotionalen Belastungen, die mit dem Verlust eines Angehörigen einhergehen, bleibt abzuwarten, wie sich der Fall entwickeln wird.

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Neubrandenburg, Deutschland
Beste Referenz
nordkurier.de
Weitere Infos
fa-patientenanwalt.de

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