
Am 22. Januar 2025 wird weiterhin über das Urteil gegen den AfD-Kreistagsabgeordneten Tony Riller diskutiert, das er als politisch motiviert ansieht. Riller wurde Mitte Dezember 2024 vor dem Amtsgericht Prenzlau wegen Volksverhetzung mit einer Geldstrafe von 12.000 Euro belegt. Grund für das Urteil war eine Rede, in der Riller Bootsflüchtlinge als Mörder bezeichnete. Er gab an, dass ihm ein syrischer Migrant von drastischen Straftaten berichtet habe, die im Kontext von Überfahrten stattfanden.Freilich Magazin berichtet, dass Riller nach seiner Rede von der Polizei darüber informiert wurde, dass ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eingeleitet wurde.
In seiner Erklärung nach der Verurteilung betont Riller, dass er in der Vergangenheit nie straffällig geworden sei und das Urteil für ihn nicht hinnehmbar sei. Er sieht keine Verletzung der Meinungsfreiheit, da er keine ganze Bevölkerungsgruppe pauschal angegriffen habe. Laut Riller habe seine Rede vielmehr die Botschaft vermittelt, dass Deutschland die Kontrolle über die Zuwanderung verloren habe. Besonders kritisch äußerte er sich über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, die auf den bevorstehenden Bundestagswahlkampf Einfluss genommen haben soll. Riller richtet seinen Unmut auch gegen die Landrätin Karina Dörk (CDU) und fordert ein Ende neuer Flüchtlingsunterkünfte in der Uckermark.
Berufung und öffentliche Reaktionen
Riller hat Berufung gegen das Urteil eingelegt und sieht gute Chancen im Berufungsverfahren, da er sich sicher ist, dass die Beweislage nicht ausreichend gewürdigt wurde. Er verweist auf frühere Urteile, wie beispielsweise das von Björn Höcke, und beabsichtigt, sein Mandat im Kreistag auch im Falle einer rechtskräftigen Verurteilung weiter auszuüben. Unterstützung erfährt er von seinen Parteikollegen in der AfD, die teilweise als Zeugen aufgetreten sind, um seine Sichtweise zu untermauernRBB24.
Die öffentliche Debatte um Rillers Äußerungen wirft auch Fragen zur Meinungsfreiheit auf. Gemäß dem deutschen Grundgesetz haben Bürger das Recht, ihre Meinung zu äußern, insbesondere in politischen Reden, die als zentraler Bestandteil der Meinungsfreiheit angesehen werden. Allerdings gibt es Grenzen, insbesondere wenn Äußerungen als Volksverhetzung klassifiziert werden können. Ein Abgleich mit internationalen Standards zeigt, dass in Deutschland ein gewisser Schutz für die Meinungsfreiheit besteht, aber auch klare Regelungen für strafbare Inhalte gelten, wie die §130 StGB, der Volksverhetzung umfasstBertelsmann Stiftung.
Während die AFD und ihre Anhänger Rillers Argumentation unterstützen, gibt es auch kritische Stimmen, die vor den Implikationen solcher Äußerungen warnen. Die Balance zwischen der Freiheit von Meinung und dem Schutz von Gesellschaftsinteressen bleibt eine schwierige Gratwanderung.