
In der heutigen politischen Landschaft spielen soziale Medien eine entscheidende Rolle, insbesondere vor Wahlen. Eine aktuelle Analyse der Agentur Netzschreier beleuchtet die Online-Präsenz von Bundestagsabgeordneten und zeigt, wie diese Plattformen genutzt werden, um Wähler zu erreichen. Über 2.300 Netz-Profile wurden untersucht, wobei deutlich wird, dass die Reichweite in sozialen Medien für viele Politiker von zentraler Bedeutung ist.
Die Rangliste der Nutzerzahlen wird von Sahra Wagenknecht (BSW) angeführt, die mit 2,92 Millionen Followern als die reichweitenstärkste Politikerin gilt (Stand: 15. Januar). Ihre größte Präsenz zeigt sie auf Facebook mit etwa 745.000 Followern und auf YouTube mit 674.000. Alice Weidel (AfD) belegt den zweiten Platz mit 2,74 Millionen Followern und führt auf TikTok mit 665.000 Followern. Christian Lindner (FDP) folgt mit 1,84 Millionen Followern.
Follower-Zahlen und regionale Vertreter
Weitere bedeutende Politiker in der Follower-Rangliste sind Karl Lauterbach (SPD) mit 1,65 Millionen, Annalena Baerbock (Grüne) mit 1,48 Millionen Followern, Olaf Scholz (1,14 Millionen) und Gregor Gysi (1,13 Millionen). In dieser Analyse finden sich auch regionale Abgeordnete der Region Karlsruhe, die im Wettbewerb um digitale Sichtbarkeit stehen:
Name | Partei | Follower | Platzierung |
---|---|---|---|
Marc Bernhard | AfD | ca. 142.000 | 32 |
Saskia Esken | SPD | 115.000 | 45 |
Kai Whittaker | CDU | 19.000 | 214 |
Katja Mast | SPD | 16.000 | 238 |
Zoe Mayer | Grüne | 13.000 | 273 |
Fraktionsüberblick und Trends
Insgesamt zeigen die Parteien interessante Unterschiede in ihrer Reichweite. Die AfD hat mit insgesamt 6,72 Millionen Abonnenten die Nase vorn, gefolgt von den Grünen (6,24 Millionen) und der SPD (6,04 Millionen). Die CDU/CSU und die FDP liegen mit 4,58 Millionen bzw. 3,61 Millionen Abonnenten deutlich zurück.
Diese Zahlen verdeutlichen nicht nur die Bedeutung sozialer Medien in der politischen Kommunikation, sondern auch den Wandel der Wählerschaft. Immer weniger Menschen erreichen die Parteien über traditionelle Medien. Stattdessen haben soziale Medien als Plattform für politischen Dialog und Information an Bedeutung gewonnen. Laut bpb.de nutzen immer mehr Bürger heimische Plattformen, um politische Informationen zu erhalten, wobei YouTube und Facebook die definitiven Favoriten sind.
Die politische Kommunikation hat sich in Deutschland erheblich verändert; seit den frühen 2000er Jahren wird digitale Kommunikation zunehmend in Wahlkämpfen integriert. Diese Entwicklung hat den Parteien neue Wege eröffnet, jüngere Wählergruppen gezielt anzusprechen. Der Trend zeigt, dass soziale Medien, während sie nicht die traditionelle Medienberichterstattung ersetzen, dennoch einen wichtigen Kanal bieten, um Wähler direkt zu erreichen und mit ihnen zu interagieren.