
Messe Düsseldorf hat sich erfolgreich von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie erholt. Im Geschäftsjahr 2024 erzielte die Messegesellschaft einen Umsatz von 392 Millionen Euro. Dies stellt einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr dar, als der Umsatz noch bei 423 Millionen Euro lag. Auch der Gewinn sank von 87 Millionen Euro auf knapp 60 Millionen Euro. Diese Rückgänge sind vor allem durch unterschiedliche Messezyklen und die reduzierte Anzahl an Veranstaltungen bedingt. Im Jahr 2023 fanden 27 Messen statt, während es 2024 nur 22 Veranstaltungen waren. Trotz dieser Rückgänge liegt die Besucherzahl im Jahr 2024 bei etwa einer Million, was 80% des Niveaus vor der Pandemie entspricht. Mittelfristig wird eine Erholung der Besucherzahlen auf maximal 90% erwartet, wobei die internationalen Gäste sogar eine längere Verweildauer zeigen.
Besonders beeindruckend ist die wirtschaftliche Auswirkung der Messe Düsseldorf auf die gesamte Region. Laut einer Untersuchung des ifo Instituts, veröffentlicht auf der Webseite der Messe, generiert das Messegeschäft pro Jahr Kaufkraft-Effekte von rund drei Milliarden Euro. Dies erhöht die Kaufkraft in Düsseldorf um 15% auf etwa 1,66 Milliarden Euro. Die größten Nutznießer sind dabei die Hotellerie, Gastronomie und das Handwerk. In der Summe erzielt die Düsseldorfer Messe- und Veranstaltungsbranche Umsätze in Höhe von 2,98 Milliarden Euro jährlich und sichert etwa 27.700 Arbeitsplätze.
Neue Entwicklungen und Investitionen
Die Messe Düsseldorf plant bis 2028 den Bau eines neuen Hauptquartiers, bekannt als „Messe-Cube“. Dieser Neubau wird den aktuellen Messeturm A ersetzen, der abgerissen wird. Der neue Turm wird eine Brutto-Geschossfläche von rund 14.000 Quadratmetern aufweisen und wird 23 Meter hoch, 50 Meter breit und 50 Meter lang sein. Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben werden auf etwa 100 Millionen Euro geschätzt, während die Sanierung des Eingangs Nord und der Halle 9 weitere 200 Millionen Euro kosten wird. In der Übergangszeit bis zum Umzug in die Containerlösungen bis zum 31. Januar 2026 werden die Mitarbeiter provisorisch untergebracht. Zudem plant die Messegesellschaft eine Kernsanierung des Messeturms B.
Ein weiteres bedeutendes strategisches Manöver war der Rückzug von der russischen Messegesellschaft nach dem Überfall auf die Ukraine. Gleichzeitig hat Messe Düsseldorf in 2024 50% an einem Joint Venture mit der Hannovermesse in Ankara erworben sowie eine Tochtergesellschaft in Dubai gegründet, um den arabischen Markt gezielt zu bearbeiten.
Zukunftsausblick und Veranstaltungen
Das Messewesen in Deutschland boomt. Für 2024 sind mehr als 330 Messen, darunter nahezu 180 nationale oder internationale Leitmessen, geplant. Die Adobe-Studie diversifiziert die Ausstellerbeteiligungen in den kommenden zwei Jahren. Eine interessante Neuerung wird die Veranstaltung „Xponential“ sein, die vom 18. bis 20. Februar 2025 stattfinden wird und sich auf autonome Technologien fokussiert. Hier wird Rheinmetall als größter Aussteller erwartet. Die Messeleitung hat jedoch entschieden, keine vollständige Rüstungsmesse ausrichten zu wollen, sondern nur Dual Use-Güter und Produkte aus dem Bereich „Homeland Security“ zuzulassen.
Aktuell findet in Düsseldorf die weltgrößte Wassersportmesse, die Boot, statt. Eingebettet in dieses wichtige Event war die Blue Motion Night in Halle 6, die hochkarätige Gäste aus Wirtschaft und Politik anlockte. Zu den Anwesenden zählten unter anderem NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur und Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller.
Insgesamt bleibt Messe Düsseldorf eines der profitabelsten Messeunternehmen in Europa und wirtschaftet seit Jahren ohne Subventionen. Die Messegesellschaft ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Düsseldorf, sondern auch ein bedeutendes kulturelles und gesellschaftliches Ereignis, das den Standort und die Region nachhaltig prägt.