
Die Herausforderungen und Chancen, die mit der vierten industriellen Revolution verbunden sind, stehen im Mittelpunkt aktueller Forschungsprojekte an der Universität Paderborn. Wissenschaftler*innen untersuchen, wie neue Technologien aus einer humanistischen Perspektive betrachtet werden können. Besonders im Fokus stehen die intelligente Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produkten, sowie die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI), intelligenter Robotik und „Human Enhancement“. Diese Technologien könnten potenziell Arbeitskräfte ersetzen, was Sorgen um die zukünftige Rolle des Menschen in der Gesellschaft aufwirft. uni-paderborn.de berichtet, dass linguistische Parallelen zwischen der heutigen Debatte und den Diskussionen während der zweiten industriellen Revolution gezogen werden.
Das interdisziplinäre Projekt beleuchtet, dass digitale Technologien zwar dezentralisiert und schwer greifbar wirken, dennoch ähnliche bedrohliche Effekte auf den Menschen haben können wie ihre Vorgänger. Das Misstrauen gegenüber KI und Robotik könnte aus einer tief sitzenden „prometheischen“ Scham resultieren, wie es der Philosoph Günter Anders beschreibt, der die Fragen nach dem Selbstwert des Menschen im Verhältnis zur Maschine thematisiert.
Parallelen zur Geschichte
Ein bemerkenswerter Aspekt der Forschung ist die Überschätzung der Autonomie von Maschinen. Prof. Dr. Claudia Öhlschläger weist darauf hin, dass der Mensch im digitalen Zeitalter oft auf einen simplen Datenpunkt im weltweiten Netzwerk reduziert wird. Prof. Dr. Martin Schneider ergänzt, dass Menschen die Urheber der neuen Technologien sind und warnt vor falschen Vergleichen zwischen menschlichen Fähigkeiten und denen von Maschinen.
Im Kontext der Industrie 4.0 sind steigende Kundenanforderungen hinsichtlich Individualisierung, Servicequalität und Reaktionsgeschwindigkeit ausschlaggebend für die technologische Entwicklung. Diese Aspekte ermöglichen eine dezentrale Produktionssteuerung individueller Teile und kleinster Serien, der sogenannten „Losgröße 1“. ki-wissens-und-weiterbildungszentrum.de hebt hervor, dass die vollständige Dokumentation des Ressourcenverbrauchs – sowohl von Materialien als auch von Energie – für jedes Produkt möglich ist. So können Unternehmen ihre Prozesse optimieren und die Effizienz steigern.
- Interoperabilität: Maschinen, Geräte und Sensoren kommunizieren miteinander.
- Transparenz: Digitale Kopien realer Objekte ermöglichen eine präzisere Untersuchung.
- Entscheidungsunterstützung: Systeme nutzen gesammelte Daten zur Verbesserung der Entscheidungsfindung.
Die Rolle der Künstlichen Intelligenz
Künstliche Intelligenz spielt eine essentielle Rolle in diesem Wandel. Sie optimiert Arbeitsprozesse, entlastet Mitarbeiter von monotonen Aufgaben und schafft neue Berufsfelder. futura-sciences.com beschreibt, dass diese Technologien nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Notwendigkeit und die Anforderungen an die Qualifikationen der Arbeitnehmer erhöhen. Ein permanentes Lernen und die Anpassung sind für die Mitarbeiter unabdingbar, um mit den sich ständig verändernden Anforderungen an ihre Arbeitsplätze Schritt zu halten.
Unternehmen sind gefordert, ihre Mitarbeiter während dieser Transformationsprozesse zu unterstützen. Lebenslanges Lernen und Weiterbildung sind entscheidend für die Anpassung an neue Technologien. Gleichzeitig erfordert der technologische Wandel ein Umdenken in der politischen Gestaltung, um die soziale Absicherung der Arbeitnehmer zu gewährleisten und Förderprogramme für die Integration von KI in den Alltag zu schaffen.
Insgesamt zielt die Forschung darauf ab, ein Bewusstsein für den humanistischen Umgang mit Maschinen zu fördern und die tiefgreifenden Auswirkungen der digitalen Transformation auf die Arbeitswelt und die Gesellschaft aufzuzeigen. Die Wechselwirkungen zwischen Technologie und Mensch werden weiterhin zentrale Themen im Diskurs über die Zukunft der Arbeit sein.