
In Aalen steht der Lärmaktionsplan vor der Tür und ruft gemischte Reaktionen hervor. Bei einer kürzlich stattgefundenen Bürgerinformation zeigten lediglich 13 Besucher Interesse an den geplanten Maßnahmen. Der neue Lärmaktionsplan empfiehlt, mehr Tempo-30-Zonen in der Stadt zu etablieren, um den Lärmpegel zu senken, der in vielen Straßen laut Lärmberechnungen der Bernard Gruppe über den zulässigen Werten liegt. Demnach überschreiten zahlreiche Straßen tagsüber die Grenze von 65 Dezibel und nachts die von 55 Dezibel.
Projektleiter Dominik Musack führte bei der Veranstaltung die identifizierten „Hotspots“ und die vorgeschlagenen Maßnahmen an. Empfohlen werden unter anderem Tempo-30-Zonen in der Gartenstraße, auf der Düsseldorfer Straße, der Bahnhofstraße und der Friedrichstraße. Darüber hinaus ist eine Ausweitung bestehender Tempo-30-Strecken geplant, etwa auf der Rombacher Straße. Ganztägige Tempolimits auf der Stuttgarter Straße und weitere Tempolimits auf anderen Straßen wie der Wellandstraße, Hofherrnstraße und Ebnater Steige in Unterkochen sind ebenfalls Teil des Planes.
Geringe Resonanz und Beteiligung
Trotz der wachsenden Lärmbelastung ist die Resonanz aus der Bevölkerung schwach. Der Lärmaktionsplan wird bis zum 30. Januar 2025 öffentlich ausgelegt, wobei Stellungnahmen online unter www.aalen.de/laermaktionsplan abgegeben werden können. Bislang sind 30 schriftliche Stellungnahmen eingegangen. Der Gemeinderat wird im April 2025 über die Empfehlungen entscheiden.
Eine der zentralen Erkenntnisse des Bundesumweltamts ist, dass der Schallpegel bei einer Geschwindigkeitsreduzierung von 50 km/h auf 30 km/h um 2-3 Dezibel sinkt. Dies könnte eine entscheidende Maßnahme zur Verbesserung der Lebensqualität in den betroffenen Bereichen darstellen, da übermäßiger Lärm nicht nur als störend empfunden wird, sondern auch gesundheitliche Auswirkungen haben kann.
Regelungen und Ausblick
Der Lärmaktionsplan wird alle fünf Jahre fortgeschrieben, basierend auf der EU-Umgebungslärmrichtlinie. Dies beinhaltet nicht nur die Datenanalyse bezüglich der Lärmbelastung, sondern auch das Überarbeiten der Maßnahmen zur Lärmreduktion. Die Tatsache, dass nur eine begrenzte Anzahl von Bürgern an den Informationsveranstaltungen teilnimmt, wirft Fragen zur Akzeptanz und zum Engagement der Einwohner auf, insbesondere da der Lärm eine wesentliche Lebensqualität beeinträchtigen kann.
Die geplanten Maßnahmen könnten erheblichen Einfluss auf die Lärmminderung in Aalen haben, wenn sie denn umgesetzt werden. Es bleibt abzuwarten, wie die Bürger weiterhin auf die Möglichkeit reagieren, Einfluss auf den Lärmaktionsplan zu nehmen und ob das geplante Tempo 30 als angemessene Lösung für die Lärmminderung in Aalen angesehen wird. Schwäbische Post berichtet, dass der Allgemeinheit bewusst sein sollte, wie Lärm ihre Lebensqualität beeinflusst.
Für detaillierte Informationen zur Lärmminderung und den Auswirkungen von Tempolimits können auch weitere Informationen von Bundestag und Umweltbundesamt konsultiert werden.