Bonn

Milch und Multiple Sklerose: Eine alarmierende Verbindung entdeckt!

Eine aktuelle Forschungsreihe beleuchtet den möglichen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kuhmilchprodukten und der Erkrankung Multiple Sklerose (MS), einer chronischen Autoimmunerkrankung, die das zentrale Nervensystem angreift. Professor Dr. Stefanie Kürten vom Universitätsklinikum Bonn führt die Untersuchung durch und berichtet, dass eine Ernährung mit hohem Milchkonsum in bestimmten Ländern mit einer erhöhten MS-Prävalenz korreliert. Ihre Arbeitsgruppe hat die immunologischen Reaktionen auf Milchproteine wie Casein und β-Lactoglobulin untersucht, um den Einfluss von Milch auf MS zu verstehen.

In ihren bisherigen Experimenten wurde festgestellt, dass Mäuse, die mit Casein immunisiert wurden, Antikörper entwickelten, die das Rückenmark angreifen und zu gravierenden Schäden führen können. Die Studie, die ursprünglich 2018 an der Universität Erlangen-Nürnberg begann, hat nun in Bonn eine wichtige Etappe erreicht. Dabei wurde erwiesen, dass MS-Patienten höhere Antikörpertiter gegen Casein aufweisen und bereits allergieähnliche Reaktionen auf diesen Bestandteil zeigen. Laut der Forschung könnten vegane Alternativen möglicherweise vorteilhaft sein, da sie keine immunologische Aktivität auslösen.

Darmmikrobiom im Fokus

Ein zentraler Aspekt der Untersuchung ist die Rolle des Darmmikrobioms. Studien zeigen, dass das Mikrobiom von MS-Patienten im Vergleich zu gesunden Personen eine geringere Vielfalt aufweist. Besonders die Sutterella-Bakterien sind in den Stuhlproben von MS-Patienten seltener anzutreffen. Diese Dysbiose könnte die Darmbarriere schädigen und entzündliche Prozesse im Körper fördern. Professor Kürten weist darauf hin, dass das enterische Nervensystem (ENS) bei MS-Patienten früh geschädigt wird, was auf eine Wechselwirkung zwischen dem Mikrobiom und der Krankheit hinweist.

Zusätzlich zeigen epidemiologische Daten, dass Populationen mit hohem Milchkonsum tendenziell höhere MS-Raten aufweisen. Eine Untersuchung aus dem Jahr 1992 belegte einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Konsum von flüssiger Milch und der Prävalenz von MS. Bei der Analyse beschreitet die Forschungsgruppe neue Wege, um aufzuzeigen, welche weiteren Bestandteile von Milch, etwa Ganglioside und Xanthinoxidase, ebenfalls im Verdacht stehen, die Krankheit zu fördern.

Symptome und mögliche Selbsttests

Multiple Sklerose äußert sich durch eine Reihe von Symptomen, darunter Missempfindungen, Sehstörungen und in schweren Fällen Bewegungsstörungen, die zur Rollstuhlabhängigkeit führen können. Betroffene berichten häufig von einer Verschlechterung ihrer Symptome nach dem Verzehr von Milchprodukten. Dies stärkt die Annahme, dass eine spezielle Subpopulation von MS-Patienten von einem Verzicht auf Kuhmilch profitieren könnte. Ein Selbsttest zur Überprüfung der Antikörper gegen Casein ist in Entwicklung, um die Erkennung von Unverträglichkeiten zu erleichtern.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Forschung weiterhin notwendig ist, um die genauen Mechanismen zu klären, durch die Milchprodukte die MS-Prävalenz beeinflussen könnten. Einige Patienten könnten von einer Anpassung ihrer Ernährung profitieren, aber auch genetische und umweltbedingte Faktoren müssen berücksichtigt werden, um einen umfassenden Ansatz zur Behandlung und Prävention von MS zu entwickeln. Studien haben bereits gezeigt, dass die Auswahl der Nahrungsmittel und die allgemeine Ernährung entscheidend für die Entzündungsaktivität sind, was auf neue therapeutische Möglichkeiten hinweisen könnte.

Für weitere Informationen zur Rolle der Ernährung bei MS besuchen Sie Focus, MDR und MS und Ich.

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Bonn, Deutschland
Beste Referenz
focus.de
Weitere Infos
mdr.de

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