
Die Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke in München erwacht zu neuem Leben. Auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern, die unter Denkmalschutz steht, soll diese historische Halle in den kommenden Jahren durch verschiedene Nutzungsmöglichkeiten aufgewertet werden. Die erste Zwischennutzung startet ab dem 31. Januar mit dem Nachtflohmarkt „Midnight Bazar“. Diese Veranstaltung wird mit einer Belegung von 3.500 Quadratmetern sowie einer Bühne und einem Café aufwarten, wo rund 100 Aussteller Second-Hand-Waren wie Kleidung, Accessoires und Haushaltsartikel anbieten werden.
Besucher können jedes Wochenende von 17 bis 23 Uhr ein abwechslungsreiches Programm genießen. Live-Musik, unter anderem von der Brass-Pop-Band „Buck Roger und die Sidetrackers“ und der Blues-Band „Sheep Lost“, wird das Ambiente auflockern. Ein Kinderflohmarkt, der am 1. Februar geplant ist, bietet Attraktionen wie ein Kasperl-Theater, einen Ninja-Parcours und eine Hüpfburg. Für kulinarische Genüsse werden mindestens fünf Gastronomie-Stände beim Streetfood-Markt vor der Halle sorgen. Veranstalter Urs Jahn ist bereits seit 15 Jahren Betreiber des Midnight Bazar.
Zukünftige Pläne für die Paketposthalle
Die Zukunft der Paketposthalle verspricht spannende Entwicklungen. Für die nächsten Jahre sind umfassende Bauprojekte geplant, darunter der Bau von zwei 150 Meter hohen Hochhaustürmen. Auch ein überdachter Stadtplatz sowie ein Kongress- und Tagungszentrum stehen auf der Agenda. Der Zeitrahmen für die Umsetzung dieser Projekte beträgt schätzungsweise zwei bis drei Jahre. Ralf Büschl, der das Areal von der Post erworben hat, intendiert, die Stadtgesellschaft in diese Pläne einzubeziehen, während er gleichzeitig die historischen Elemente des Areals bewahren möchte.
Für zusätzliche Zwischennutzungen zeichnet das Team von „This Is Really Happening“ verantwortlich, darunter Michi Kern, der für Ende Februar oder März 2024 einen „Social Playground“ plant. Dieses Konzept soll ein breites Spektrum an kostenfreien Aktivitäten bieten und die Bürger Münchens aktiv einbeziehen. Gespräche über eine Mietvereinbarung mit der Büschl-Gruppe laufen bereits, jedoch ist bislang kein Vertrag unterzeichnet worden. Kern strebt mit seinem Team, das zwischen sechs und zwanzig Personen groß werden soll, eine Anfangsinvestition von bis zu 750.000 Euro an, um die Halle für verschiedene Veranstaltungen und Angebote zu nutzen.
Beteiligung der Bürger und kreative Ideen
Im Rahmen der zukünftigen Nutzung haben Bürger Münchens ihre Ideen eingebracht, die von einer Rollschuhbahn über Kletterwände bis hin zu Tanzböden und Ateliers reichen. Ein Designcamp hat unter den Vorschlägen ein Konzept für „fliegende Bauten“ entwickelt, das die denkmalgeschützte Halle auf innovative Weise einbeziehen möchte. Die Halle, mit einer Nutzfläche von 18.000 Quadratmetern und zusätzlichen 20.000 Quadratmetern für Sportfelder, wird in verschiedene Bereiche unterteilt, um verschiedene Aktivitäten anzubieten, darunter Märkte, Konzerte, Sport und Ausstellungen.
Die Paketposthalle ist nicht nur ein Ort für Marktevents, sondern wird immer mehr zu einem Treffpunkt für die ganze Stadt. Mit dem 2028 bevorstehenden Stadtjubiläum von 870 Jahren wird die Erhaltung und zeitgemäße Weiterentwicklung des baukulturellen Erbes durch die Untere Denkmalschutzbehörde (UDB) umso wichtiger. Diese behält den denkmalschützerischen Wert der Halle im Blick, während sie gleichzeitig moderne Nutzungsmöglichkeiten erschließt. Historische Elemente werden dabei als Ressourcen angesehen, die nicht nur bewahrt, sondern auch nachhaltig genutzt werden sollen.
Insgesamt zeigt sich, dass die Paketposthalle in München auf einem vielversprechenden Weg ist, sich als kulturelles und gesellschaftliches Zentrum neu zu definieren. Dank zahlreicher Initiativen und Beteiligungen ist sie auf dem besten Weg, ein lebendiger Ort für Jung und Alt zu werden.
sueddeutsche.de berichtet, dass …
stadt.muenchen.de berichtet, dass …