
Manne Lucha, der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg, hat angekündigt, bei der Landtagswahl 2026 nicht mehr antreten zu wollen. Der Grüne Politiker ist seit 2011 Mitglied des baden-württembergischen Landtags und zählt zu den dienstältesten Sozialministern in Deutschland. Diese Entscheidung setzt einen Schlusspunkt hinter eine bemerkenswerte politische Karriere, die sowohl Erfolge als auch Kontroversen umfasst. Laut Schwäbische plant Lucha, sich nach seinem Rückzug verstärkt um seine Enkel zu kümmern.
Geboren und aufgewachsen in Altötting, Bayern, hat Lucha einen beeindruckenden Werdegang hinter sich. Nach seinem Zivildienst und einer Ausbildung zum Krankenpfleger im sozialpsychiatrischen Bereich absolvierte er ein Studium der Sozialen Arbeit sowie ein Masterstudium im Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Diese fundierte Ausbildung und seine Leidenschaft für soziale Belange führten ihn von der Kommunalpolitik in Ravensburg bis hin zu wichtigen politischen Ämtern auf Landesebene. Bevor er Minister wurde, war er unter anderem gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag.
Einflussreiche politische Entscheidungen
In seiner Amtszeit hat Lucha sowohl Anerkennung als auch Kritik erfahren. Er war maßgeblich an der Umsetzung von Gesundheits- und Sozialprojekten beteiligt, die auf eine Verbesserung der Versorgungsinfrastruktur abzielen. Während seiner Amtszeit gab es signifikante Initiativen, die von der Landesregierung gefördert wurden, um die Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg zu verbessern. Unter anderem stiegen die Krankenhausfördermittel von 337 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 525,5 Millionen Euro im Jahr 2017, wie gar-bw berichtet.
Inmitten dieser Erfolge war Lucha jedoch auch mit massiver Kritik konfrontiert, insbesondere wegen der Schließung kleinerer Krankenhäuser und Notfallpraxen. Während der Corona-Pandemie stand er gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Mittelpunkt drastischer Entscheidungen, die sowohl die Gesundheit der Bevölkerung als auch die politische Landschaft nachhaltig prägten.
Zukunftsperspektiven
Mit dem Ausblick auf seine Zeit nach der politischen Karriere wird deutlich, dass Lucha eine Phase des Wandels anstrebt. Die Vernetzung von ambulanten und stationären Gesundheitsdiensten und die Stärkung des Pflegeberufs bleiben zentrale Anliegen der grün geführten Landesregierung. Projekte wie das Innovationsprogramm Pflege 2019, das innovative Pflege- und Versorgungsstrukturen fördert, zeigen die beständige Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung auch nach Luchas Rückzug.
Persönlich möchte sich Lucha nach der Beendigung seiner politischen Laufbahn mehr Zeit für seine Familie, insbesondere für seine Enkel, nehmen. Dies lässt darauf schließen, dass der Minister seine Prioritäten nach vielen Jahren im Dienst der Öffentlichkeit neu ordnen will.