Freising

Neues Leben für altes Wohnheim: Flüchtlingsunterkunft in Freising eröffnet!

In Freising wird ein ehemaliges und heruntergekommenes Studierendenwohnheim an der Giggenhauser Straße erfolgreich als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Die Renovierung wurde zudem unter der Ägide von Landrat Helmut Petz gefeiert, der symbolisch den Haustürschlüssel von Projektleiter Dominik Neumayer übernahm. Schon Anfang November zogen die ersten 49 Personen in die neue Unterkunft ein. Das alte Heim an der Wippenhauser Straße wird im Februar abgerissen, um Platz für eine Baustelle der Berufsschule zu schaffen.

Das ehemalige Wohnheim stand längere Zeit leer und sollte ursprünglich abgerissen werden. Stattdessen wurde es für einen einstelligen Millionenbetrag renoviert. Im Vergleich zu den Kosten für einen Neubau, die auf zwischen 42 und 48 Millionen Euro geschätzt wurden, stellt dies eine deutliche Einsparung dar. Der Umbau wurde so gestaltet, dass die Unterkunft nach ihrer Nutzung als Flüchtlingsunterkunft wieder als Studierendenwohnheim dienen kann.

Raumangebot und Ausstattung

Die Unterkunft bietet Platz für insgesamt 136 Einzelpersonen und 90 Familienzimmer für bis zu 114 Personen. Jedes Einzelzimmer ist mit einem Bett, einem Tisch, einem Schrank, einer Toilette sowie einem Bad und einer Kochnische ausgestattet. Gemeinschaftsräume sind mit Trocknern, Waschmaschinen, Küchenherden und Spülen ausgestattet. Zudem wird der Zugang zu einem Gemeinschafts-Wäscheraum durch einen Sicherheitsdienst geregelt.

Die Verantwortung für die Sauberkeit in den Gemeinschaftsbereichen liegt bei den Bewohnern selbst, da es keinen Putzdienst gibt. Zwei Sicherheitsmitarbeiter sind dafür zuständig, die Einhaltung der Hausordnung zu gewährleisten. Es gelten strenge Regeln bezüglich Besuch und Ruhezeiten, wobei Verstöße gegen die Hausordnung zur sofortigen Räumung führen können. Alina Dragu, eine wichtige Bezugsperson im Sicherheitsdienst, kennt viele Bewohner aus anderen Unterkünften. Um die Privatsphäre der Bewohner zu schützen, sind die Fenster in Richtung angrenzender Grundstücke mit Folie beklebt.

Standards für Flüchtlingsunterkünfte

Die Mindeststandards zum Schutz von geflüchteten Menschen in Flüchtlingsunterkünften wurde 2016 entwickelt. Diese Standards bieten Leitlinien für die Umsetzung und das Monitoring von Schutzkonzepten in Unterkünften und werden regelmäßig aktualisiert, um neuen Entwicklungen gerecht zu werden. Diese Basis ermöglicht es, Schutzkonzepte bedarfsgerecht zu gestalten und zu evaluieren. Die vierte, aktualisierte Auflage der Mindeststandards liegt seit April 2021 vor und umfasst auch spezifische Ergänzungen für verschiedene Gruppen geflüchteter Menschen, wie etwa LSBTI*-Geflüchtete oder Menschen mit Behinderungen.

Eine Versammlung vor einem Jahr informierte die Nachbarschaft über das Vorhaben, wobei es Kritik an der verspäteten Kommunikation gab. Dieser Aspekt wirft Fragen bezüglich der Einbindung der Gemeinschaft bei derartigen Projekten auf.

Insgesamt zeigt die Umwandlung des Studierendenwohnheims in eine Flüchtlingsunterkunft in Freising das Potenzial für innovative Nutzungskonzepte in Zeiten des Wandels und der Krise. Die kontinuierliche Überarbeitung der Mindeststandards sorgt dafür, dass die Rechte und der Schutz von geflüchteten Menschen ernstgenommen werden.

Für weitere Informationen zu den Mindeststandards können Sie die Webseite BMFSFJ besuchen oder sich auf Gewaltschutz-GU umsehen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Giggenhauser Straße, 85356 Freising, Deutschland
Beste Referenz
sueddeutsche.de
Weitere Infos
bmfsfj.de

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