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Kreis Offenbach: Neue Wege zur Integration von Migranten und Fachkräften!

Shafique Kamal leitet den Fachdienst Ausländerangelegenheiten (Fachdienst 35) beim Kreis Offenbach, der mit über 93.000 Migrantinnen und Migranten im Kreis zu tun hat. Dieser Dienst ist der zweitgrößte seiner Art in Hessen, nur hinter Frankfurt. Der Fachdienst ist in mehrere Themenfelder unterteilt, darunter allgemeines Aufenthaltsrecht, Erwerbsmigration und Fachkräfte, Asyl, Rückführungen, humanitäres Aufenthaltsrecht sowie Passersatzpapiere. Eine neue Abteilung ermöglicht es, Anfragen von Fachkräften innerhalb von nur 72 Stunden zu bearbeiten, was die Effizienz erheblich steigert.

Ein zentraler Aspekt der Arbeit von Kamal und seinem Team ist die umfassende Betreuung von Neubürgern, die von der Einreise bis zur Einbürgerung reicht. Dabei stehen unterstützende Dienste, wie beispielsweise Beratung für Arbeitgeber, im Vordergrund. Besonders bemerkenswert ist, dass im Kreis Offenbach rund 20.000 Menschen ein humanitäres Aufenthaltsrecht besitzen, vor allem Geflüchtete aus der Ukraine. Dies stellt die Ausländerbehörde vor Herausforderungen, insbesondere angesichts der nach wie vor ungelösten Statusfragen vieler afghanischer Staatsangehöriger.

Herausforderungen und rechtliche Rahmenbedingungen

Die aktuelle Situation zeigt, dass politische Forderungen nach einem Widerruf des Schutzstatus für Syrer bestehen. Dennoch betont Kamal die Notwendigkeit, die Rechtsstaatlichkeit zu wahren. Klageverfahren können oft zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen, was zu einer zusätzlichen Belastung für die Behörde führt. Zudem gilt es, den erhöhten Anforderungen der Fallbearbeitung gerecht zu werden. Im Jahr 2024 wurden rund 41.600 Termine vergeben, und die Behörde wird bald vollständig digital arbeiten.

Das Land Hessen gilt als Vorreiter in der Digitalisierung der Ausländerbehörden, was für eine schnellere Bearbeitung sorgt. Trotz dieser Fortschritte bleibt die personelle Ausstattung ein kritisches Thema, bei dem die Zahl der Planstellen im Fachdienst auf 78 erhöht wurde, um die steigenden Fallzahlen besser zu managen. Laut [bpb] sind die Herausforderungen für die Ausländerbehörden in Deutschland vielfältig, da sich die Verwaltungspraxis an neue gesetzliche Vorgaben anpassen muss, ohne dabei die Effizienz zu gefährden.

Integrationsansätze und gesellschaftliche Partizipation

Kamal setzt sich auch für die Integration der Zugewanderten ein. Ein wichtiger Schritt ist, dass Zugereiste die deutsche Sprache lernen, um ihre Integrationschancen zu erhöhen. Die Stadt Mühlheim bietet deshalb Deutschkurse und Lesetreffs an. Ehrenamtliche unterstützen mit Hausaufgabenhilfen, um den Integrationsprozess weiter zu fördern. Zudem sind interkulturelle Wochen geplant, die in Zusammenarbeit mit dem türkischen Kulturverein stattfinden sollen.

Ein weiterer Aspekt der gesellschaftlichen Teilhabe ist die geplante Veranstaltung mit der Initiative „Bunt statt Braun“, die ein Zeichen für Diversität und gegen Ausgrenzung setzen soll. Auch wenn Deutschland in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Einwanderungsland geworden ist, mit fast 14 Millionen Ausländer*innen, ist die Frage der Integration nach wie vor eine der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen. Wie berichtet, leben über ein Drittel dieser Ausländer*innen als Bürger*innen anderer EU-Mitgliedstaaten, während 8,7 Millionen Drittstaatangehörige auf die Regelungen des Aufenthaltsgesetzes angewiesen sind.

Migrantinnen in Deutschland, vor allem Drittstaatsangehörige, haben oft mit spezifischen Hürden zu kämpfen, die ihre Integration erschweren. Diese reichen von hohen Anerkennungsanforderungen für ihre Qualifikationen bis hin zu fehlenden Betreuungsmöglichkeiten für ihre Kinder. Dieses Ungleichgewicht zeigt sich auch in der Erwerbstätigenquote, die für drittstaatsangehörige Frauen 2021 bei etwa 44% lag, während es für Männer 67% waren. Solche Herausforderungen sind Teil des umfassenden Ansatzes zur Verbesserung der Integrationspolicy in Deutschland.

Insgesamt verdeutlicht die Arbeit von Shafique Kamal und der Ausländerbehörde im Kreis Offenbach die Komplexität der Herausforderungen, die mit Migration und Integration verbunden sind. Es bleibt zu hoffen, dass durch kontinuierliche Anstrengungen und das Engagement aller Beteiligten die Integration weiter gefördert wird, um ein harmonisches Miteinander in der Gesellschaft zu ermöglichen. Besonders vor dem Hintergrund der geplanten Begegnungen mit internationalen Gästen zur Kerb in Mühlheim wird die Bedeutung der kulturellen Vernetzung und des interkulturellen Dialogs deutlich.

Statistische Auswertung

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Mühlheim, Deutschland
Beste Referenz
op-online.de
Weitere Infos
bpb.de

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