
Am 27. Januar 2025 wurde die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon um drei Wochen bis zum 18. Februar verlängert. Diese Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender Gewalt und Spannungen in der Region. Die Frist für den Rückzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon war am vergangenen Wochenende abgelaufen, was zu heftigen Zusammenstößen führte. Dabei kamen mindestens 22 Menschen ums Leben, darunter auch mehrere Frauen. Die israelischen Streitkräfte gaben an, gezielt auf „unmittelbare Bedrohungen“ reagiert zu haben. Auch die UN-Friedensmission im Libanon (Unifil) warnte vor einer fragilen Sicherheitslage und forderte eine Abkehr von militärischen Maßnahmen gegen Zivilisten.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte, dass der Libanon seine Verpflichtung aus der ursprünglichen Waffenruhe nicht vollständig erfüllt habe. Regierungschef Nadschib Mikati bekräftigte hingegen die Notwendigkeit, die Vereinbarung bis zum neuen Fristende umzusetzen. Außerdem plant die US-Regierung, libanesische Gefangene, die seit dem 7. Oktober 2023 in Haft sind, in die Verhandlungen einzubeziehen.
Gewalt und Geiselnahme im Gazastreifen
Parallel zur Situation im Libanon verschärfen sich die Konflikte zwischen Israel und Hamas im Gazastreifen. Am 7. Oktober 2023 kam es zu einem Überfall der Hamas auf Israel, bei dem mehr als 250 Israelis als Geiseln genommen und rund 1.200 Menschen getötet wurden. Laut der Gesundheitsbehörde von Hamas sind im Gazastreifen mittlerweile über 47.100 Menschen ums Leben gekommen.
In einem positiven Schritt einigten sich Israel und Hamas kürzlich auf die Freilassung einer geiselnahmebetroffenen Israelisch-Deutschen nach intensiven Verhandlungen, die durch Katar vermittelt wurden. Ab 7:00 Uhr Ortszeit dürfen vertriebene palästinensische Zivilisten in ihre Heimatorte im Norden Gazas zurückkehren. Ursprünglich war dieser Rückkehrtermin auf eine Woche nach Beginn der Waffenruhe gesetzt, aufgrund von Verzögerungen bezüglich der Freilassung einer Zivilistin durch die Hamas konnte er jedoch nicht eingehalten werden. Stattdessen ließ Hamas vier israelische Soldatinnen im Austausch gegen 200 palästinensische Häftlinge frei.
Fragile Lage und zukünftige Verhandlungen
Die aktuelle Waffenruhe bleibt damit fragil. Bei den Verhandlungen zwischen den Parteien geht es auch um die Freilassung von 33 in Israel entführten Personen, die im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge vorgesehen ist. Bislang wurden sieben Geiseln freigelassen, während Israel etwa 300 Häftlinge entließ. Zukünftige Kämpfe im Gazastreifen sind stark von den weiteren Verhandlungen abhängig, die mit internationaler Unterstützung fortgeführt werden.
US-Präsident Trump schlug zuletzt eine Umsiedlung der Gazabewohner in arabische Länder vor, was auf breite Ablehnung bei den betroffenen Bürgern stieß. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas warnte ebenfalls eindringlich vor einer Vertreibung der Bewohner Gazas und forderte die internationale Gemeinschaft auf, sich für ihre Rechte einzusetzen. Die Lage bleibt angesichts der anhaltenden Konflikte und geopolitischen Spannungen im Nahen Osten kritisch.
Weitere Informationen sind im Bericht der Süddeutschen Zeitung, ZDF und Spiegel zu finden.