DeutschlandMengen

Deutschland im Fokus: Russisches LNG und die Verantwortung der EU!

Deutschland spielt eine entscheidende Rolle bei der Einfuhr von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland in die Europäische Union. Nach einem aktuellen Bericht importierte Sefe, ein Unternehmen, das früher unter dem Namen Gazprom Germania firmierte, im Jahr 2024 mehr als sechsmal so viel LNG wie im Jahr zuvor. Konkret wurden 5,66 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas registriert, das über die LNG-Terminals in Dünkirchen, Frankreich, angekommen ist. Laut der EU-Kommission wurden insgesamt 20 Milliarden Kubikmeter russisches LNG im Jahr 2024 importiert, was im Vergleich zu 18 Milliarden im Jahr 2023 einen Anstieg darstellt.

Kpler-Daten bestätigen diesen Trend, denn sie zeigen, dass die EU im Jahr 2024 knapp 22 Milliarden Kubikmeter russisches LNG importierte, während es im Jahr 2023 lediglich 18,41 Milliarden Kubikmeter waren. Die größten LNG-Importeure innerhalb der EU sind nach wie vor Länder wie Frankreich, Spanien, die Niederlande, Belgien und Italien. Es ist bemerkenswert, dass das importierte Gas in die bestehenden Leitungen eingespeist wird, mit Bereits vorhandenen Gasen vermischt und dann weiter transportiert wird, auch nach Deutschland.

Aktuelle Debatte um LNG-Importe

Die importierte Menge hat die Diskussion um die Abhängigkeit von russischen Energieträgern neu entfacht. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sowie über 100 Organisationen fordern ein europaweites Importverbot für LNG aus Russland. Anlass dieser Forderungen ist der zweite Jahrestag des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar 2024. Die DUH weist darauf hin, dass Deutschland als größter Gasmarkt der EU eine besondere Verantwortung trägt und fordert, dem staatseigenen Konzern SEFE den Handel mit russischem Erdgas zu untersagen.

Bereits im Jahr 2023 hatte SEFE die Lieferung von russischem Erdgas nach Indien wiederaufgenommen, was die Bedenken verstärkt. Während die Exporte über Pipelines aus Russland wieder zurückgegangen sind, fließen weiterhin erhebliche Mengen Erdgas über LNG-Terminals in die EU. Es ist daher nicht auszuschließen, dass auch in Deutschland russisches Erdgas ankommt, obwohl Sefe angibt, kein russisches LNG nach Deutschland zu liefern oder zu versuchen, dies zu tun.

Transparenz und Marktbedingungen

Der genaue Anteil des in Deutschland eingeführten Flüssiggases aus Russland bleibt unklar. Schätzungen seitens der DUH und anderer Organisationen legen diesen Anteil für das Jahr 2023 zwischen 3 und 9,2 Prozent. Diese Unsicherheit wird größtenteils auf die mangelnde Transparenz des EU-Gasbinnenmarktes zurückgeführt. Vorläufige Daten für 2023 zeigen zudem, dass es kaum eine Reduzierung des Importvolumens gegeben hat.

Ein Teil der Diskussion konzentriert sich auf die hohen finanziellen Ströme, die durch die LNG-Importe nach Russland fließen. Im Jahr 2022 machten die LNG-Importe aus Russland nur 12 Prozent der Vorkriegsimporte aus, was rund 19 Milliarden Euro in die russischen Staatskassen einbrachte. In Anbetracht dieser Aspekte teilen Experten die dringende Notwendigkeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu beenden, um den Krieg in der Ukraine zu stoppen. Svitlana Romanke von Razom We Stand betont in diesem Kontext die Bedeutung nachhaltiger Energiepolitik.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Dünkirchen, Frankreich
Beste Referenz
suedkurier.de
Weitere Infos
duh.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert