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Schüler gedenken in Ludwigshafen der Opfer des Holocausts

Am 28. Januar 2025 fand in Ludwigshafen eine Gedenkfeier zum 80. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz statt. Die Veranstaltung wurde von Vertretern der Stadtgesellschaft organisiert und widmete sich dem Gedenken an die Opfer des Holocaust. Insbesondere inspirierten die Worte von Masha Kalékos Gedicht „Kaddisch“ die Anwesenden, darunter auch Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck, die die Bedeutung der Erinnerung an die Opfer eindringlich betonte.

Steinruck wandte sich in ihrer Ansprache an das Publikum und erinnerte an die grauenhaften Verbrechen, die während des Nationalsozialismus begangen wurden. Das Gedenken sei nicht nur eine Pflicht, sondern auch ein zu verstehendes Zeichen für die Verantwortung, die heute aus der Vergangenheit resultiert. „Holocaust bleibt ein unvorstellbares Verbrechen an Millionen Menschen“, sagte sie und warnte vor den Gefahren von Ausgrenzung, Hass und Gleichgültigkeit, die in der heutigen Zeit nach wie vor relevant seien.

Bedeutung der Erinnerungsarbeit

Der Rektor der Schule, Mike Thisling-Pfeifer, hob die Rolle der Schülerinnen und Schüler hervor, die zur Gestaltung der Gedenkfeier beigetragen hatten. Diese überprüfen regelmäßig ihr Wissen über die geschichtlichen Ereignisse im Rahmen ihrer Schulbildung. Der Abrahampokal, den die Schüler erhielten, symbolisiert die Verpflichtung zur Verständigung zwischen den Religionen und den Kulturen. Das Gedicht „Kaddisch“ wurde im Rahmen der Feier von den Schülern vorgetragen.

Die Veranstaltung beleuchtete auch die spezifischen Schicksale der jüdischen Bürger in Ludwigshafen. Bereits ab 1940 erlebten die jüdischen Einwohner der Stadt Verfolgung und Deportationen. Von den 183 deportierten jüdischen Ludwigshafenern überlebte kaum jemand. Steinruck appellierte an die Anwesenden, über die Vergangenheit nachzudenken, um eine Orientierung für die Zukunft zu schaffen und Verfolgung aufgrund von Herkunft, Glauben oder Überzeugungen zu verhindern.

Zentrale Gedenkfeiern in Deutschland

Am 27. Januar 2025 fand ebenfalls eine zentrale Gedenkfeier im Plenarsaal des baden-württembergischen Landtags statt. Der Anlass war der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, das am 27. Januar 1945 durch die Rote Armee befreit wurde. An diesem Tag wird in Deutschland seit 1996 offiziell der Opfer des Holocaust gedacht. Landtagspräsidentin Muhterem Aras erinnerte an die nationalsozialistischen Gräueltaten und die Herausforderungen, die mit dem Gedenken verbunden sind.

Es wurde hervorgehoben, dass mehr als 1,5 Millionen Menschen allein in Auschwitz ermordet wurden und die Gesamtzahl der jüdischen Opfer durch die Nationalsozialisten auf über sechs Millionen geschätzt wird. In ganz Baden-Württemberg fanden weitere Veranstaltungen statt, um an die Opfer zu erinnern, darunter eine geplante Kino-Initiative, die Filme zur Shoah und Diskussionsveranstaltungen umfasst.

Die Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur ist in Deutschland zentral. Über 300 Gedenkstätten und NS-Dokumentationszentren existieren im Land, und Schüler lernen über den Nationalsozialismus im Geschichtsunterricht. Diese kulturelle Praxis ist jedoch auch nicht ohne Herausforderungen. Angesichts eines Anstiegs antisemitischer Übergriffe müssen neue Wege in der Erinnerungskultur gefunden werden.

Differenzen in der Gesellschaft über den richtigen Umgang mit der NS-Vergangenheit und das Gedenken an die Opfer zeigen, dass das Lernen aus der Geschichte und die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Schuldfragen nach wie vor notwendig sind.

Die Veranstaltungen in Ludwigshafen und Baden-Württemberg stehen exemplarisch für die breitere Diskussion über die Erinnerungskultur in Deutschland und die dringende Notwendigkeit, die Lehren aus der Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Im digitalen Zeitalter ist es unerlässlich, die Erinnerungsarbeit lebendig zu halten und aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Dies ist eine gemeinsame Verantwortung, die alle Generationen betrifft.

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Ludwigshafen, Deutschland
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rheinpfalz.de
Weitere Infos
tagesschau.de

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