
Am 28. Januar 2025 wurde in größeren Städten Bayerns ein Warnstreik bei der Deutschen Post angekündigt. Laut tz.de sind rund 2000 Mitarbeiter in Städten wie München, Augsburg, Nürnberg und Regensburg zum Streik aufgerufen. Die Arbeitsniederlegungen sollen ab dem 28. Februar 2025 beginnen. Die Gewerkschaft Verdi hat diese Maßnahme ergriffen, nachdem die zweite Verhandlungsrunde mit der Unternehmensleitung keine Fortschritte brachte.
Verdi, die Gewerkschaft, die die Anliegen der Arbeitnehmer vertritt, fordert unter anderem eine 7%ige lineare Tarifsteigerung sowie zusätzliche Urlaubstage. David Merck, Landesbezirksfachbereichsleiter Postdienste bei Verdi, äußerte, dass die Haltung der Arbeitgeber als inakzeptabel bewertet wird. Den Beschäftigten mache die gestiegene Lebenshaltungskosten zu schaffen, weshalb Verdi eine deutliche Lohnerhöhung als notwendig erachtet.
Inhalt der Forderungen
- 7% lineare Tarifsteigerung
- 12 Monate Laufzeit des neuen Tarifvertrags
- 3 zusätzliche Urlaubstage für Mitarbeiter
- 1 weiterer Urlaubstag für Gewerkschaftsmitarbeiter
Zusätzlich zu den finanziellen Forderungen dringt Verdi auf mehr Freizeit, um die Mitarbeiter zu entlasten. Die nächste Verhandlungsrunde mit der Deutschen Post AG ist für den 12. und 13. Februar 2025 angesetzt. Verdi plant, die Mitglieder zeitnah über die genauen Termine der Warnstreiks zu informieren, nachdem die Verhandlungen am 23. und 24. Januar 2025 ergebnislos verliefen, wie onlinehaendler-news.de berichtet.
Die Arbeitgeberseite sieht die Forderungen als nicht finanzierbar an, was von Verdi vehement zurückgewiesen wird. Andrea Kocsis, stellvertretende Verdi-Vorsitzende, berichtete von kaum Bewegung in den Verhandlungen und fordert mehr Engagement von Seiten der Arbeitgeber. Der Tarifkonflikt betrifft insgesamt rund 170.000 Beschäftigte der Deutschen Post.
Gesellschaftlicher Kontext
Der aktuelle Tarifbewegungskontext ist nicht isoliert. In Deutschland fordern verschiedene Gewerkschaften Lohnerhöhungen von bis zu 15 Prozent, insbesondere angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten. Die Inflation betrug im Jahr 2022 fast 8 Prozent, und es wird mit 5 Prozent für 2023 gerechnet, was insbesondere einkommensschwächere Gruppen stark belastet, wie zdf.de hervorhebt. Preise für Energie und Lebensmittel sind deutlich gestiegen.
Die Gewerkschaften organisieren deshalb Warnstreiks, um den Druck auf Arbeitgeber zu erhöhen. Die Diskussion um Lohnanpassungen ist angesichts der sinkenden Reallöhne in den letzten Jahren ein zentrales Thema, um die Kaufkraft der Beschäftigten zu sichern. Experten erwarten einen heißen Streik-Frühling, während gleichzeitig wirtschaftliche Stimmen vor überzogenen Lohnforderungen warnen.