
Am 28. Januar 2025 hat Bernd Josef Leisen erfolgreich seine Dissertation an der Universität Vechta abgeschlossen. Seine Arbeit trägt den Titel „Prosoziales Engagement in und für soziale Dienstleistungen“ und ist von den Professor*innen Dr.in Vanessa Mertins und Dr. Gerald Eisenkopf betreut worden. Die Dissertation behandelt umfassend das Thema prosozialer Engagements und gliedert sich in sechs Kapitel, die verschiedene Aspekte beleuchten.
Ein zentrales Thema seiner Forschung ist die Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt und im Wohnbereich für Migranten. Darüber hinaus werden die Auswirkungen von Freiwilligenarbeit auf die Integration von Geflüchteten und die Motivation junger Freiwilliger analysiert. Ein weiterer Aspekt befasst sich mit dem Einfluss von Gruppendruck auf exzessiven Alkoholkonsum. Durch seine Arbeit leistet Leisen einen wertvollen Beitrag zur Diskussion über Integration und soziale Teilhabe.
Digitale Innovationsprojekte
Leisen hat auch innovative Formate entwickelt, die die Digitalisierung in den sozialen Dienstleistungen vorantreiben. Dazu zählt das Projekt „Digitale Lern-Tandems“, das älteren Menschen bei der Nutzung digitaler Geräte Unterstützung bietet, sowie „ViVerA – Virtuelle Veranstaltungen in der Altenpflege“, welches digitales Freiwilligenengagement zur Bereicherung von Freizeitprogrammen in Altenpflegeeinrichtungen fördert. Das Projekt „ViVerA“ wurde sogar im bundesweiten Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ ausgezeichnet.
Die Dissertation hebt die Vorteile des prosozialen Engagements hervor. Insbesondere soll die Integration von Geflüchteten in den Wohnungsmarkt verbessert und die gesellschaftliche Unterstützung durch reziprokes Engagement erhöht werden. Junge Freiwillige werden durch leistungsbasierte Zertifikate motiviert. Zudem wird aufgezeigt, wie durch Peer-Feedback schädlichen Verhaltensweisen wie exzessivem Trinken entgegengewirkt werden kann.
Engagement in der Gesellschaft
Das Thema prosoziales Engagement hat zudem in der allgemeinen Gesellschaft an Bedeutung gewonnen. Ein Bericht von Netzwerk IQ zeigt, dass in ländlichen Räumen immer mehr Migranten in Ehrenämter integriert werden müssen. Insbesondere angesichts der steigenden Zahl an Geflüchteten, vor allem aus der Ukraine, ist ein gesellschaftlicher Einbezug notwendig. Dr. Stefan Kordel von der FAU betont die wichtige Rolle der Ehrenamtlichen in diesen Kontexten, obwohl die Zahl der Engagierten rückläufig ist.
In einer umfassenden Studie wurden 53 Ehrenamtliche in vier deutschen Landkreisen aus verschiedenen Gesichtspunkten interviewt. Die Engagierten, oft älter, weiblich und gut ausgebildet, verfolgen Motivation wie interkulturelle Begegnungen und teilen ein Bewusstsein für eigene Privilegierung. Die Beziehungen zwischen Ehrenamtlichen und Migranten sind durch Empathie und Wertschätzung geprägt, stehen jedoch auch vor Herausforderungen wie unterschiedliche Erfahrungen in der Lokalbevölkerung.
Zusätzlich bringt das Engagement von Migranten Vorteile wie Mehrsprachigkeit und unterschiedliche berufliche Hintergründe mit sich. Die Interaktionen fördern die soziale Inklusion und unterstützen den Ausbau neuer Kontakte sowie die Wissensaneignung vor Ort. Diese positiven Effekte kommen sowohl den Engagierten als auch den von ihnen betreuten Personen zugute.
Handlungsempfehlungen für die Zukunft
Um die Integration und das Ehrenamt weiter zu stärken, geben die Studienergebnisse die Notwendigkeit mehrsprachiger Informationen und einer gezielten Engagementberatung an die Politik weiter. Digitale Lösungen und ein aktiver Erfahrungsaustausch sollen zum weiteren Wachstum des sozialen Engagements beitragen.
Leisens Forschungsarbeit und die begleitenden Studien zeigen eindrücklich, wie wichtig prosoziales Engagement für die Integration und das soziale Gefüge in Deutschland sind. Sie bilden somit nicht nur eine akademische Grundlage, sondern tragen auch zur Stärkung der Gemeinschaften in ländlichen und städtischen Räumen bei.
Für mehr Informationen zu Bernd Josef Leisens Dissertation und seinen Projekten besuchen Sie mynewsdesk und Netzwerk IQ.