
Am 28. Januar 2025 führt die Gewerkschaft ver.di umfangreiche Warnstreiks bei der Deutschen Post durch. Das Ziel dieser Protestaktion ist es, Druck auf den Konzern auszuüben und auf die Forderungen der Beschäftigten aufmerksam zu machen. Laut Tagesschau beteiligen sich mehrere Tausend Beschäftigte an diesen Streiks. Bis zum Mittag haben etwa 5.000 Mitarbeitende dem Streikaufruf gefolgt; insgesamt zählten die Gewerkschaften bis zu 8.000 Streikende in allen Bundesländern.
Die Auswirkungen der Warnstreiks sind bereits spürbar. Es kommt zu Verzögerungen bei der Abholung und Auslieferung von Briefen und Paketen. Tatsächlich sind rund fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Sendungen betroffen. An normalen Werktagen befördert die Deutsche Post über 40 Millionen Briefe, was bedeutet, dass möglicherweise über zwei Millionen Briefe liegenbleiben könnten.
Forderungen und Verhandlungsstand
Die Warnstreiks sind eine direkte Konsequenz aus der zweiten Verhandlungsrunde, die ohne Durchbruch endete. Die Arbeitgeber bezeichneten die Forderungen als nicht finanzierbar. Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für etwa 170.000 Tarifbeschäftigte sowie drei zusätzliche Urlaubstage. Zudem soll jeder ver.di-Mitglied einen zusätzliches Urlaubstag erhalten.Ver.di weist darauf hin, dass die gestiegenen Lebenshaltungskosten die Beschäftigten stark belasten.
Die Deutsche Post hingegen kritisiert die Warnstreiks als „unnötig“ und betont, dass man in der nächsten Verhandlungsrunde ein Angebot vorlegen wird. Letzte Tarifverhandlungen führten zu einer durchschnittlichen Erhöhung der Löhne um 11,5 Prozent. Die nächste Runde der Tarifverhandlungen ist für den 12. und 13. Februar vorgesehen.
Allgemeine Streikaktivität in Deutschland
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zeigt Deutschland eine relativ niedrige Streikfreudigkeit. Während in Frankreich hohe Streikaktivitäten zu verzeichnen sind, fielen in Deutschland zwischen 2006 und 2018 jährlich durchschnittlich 751.384 Arbeitstage durch Streiks aus, was nur 18 Tagen pro 1.000 Beschäftigte entspricht.Die politische Bildung gibt an, dass die Streikaktivität in Deutschland im internationalen Vergleich gering ist, was an einem niedrigen gewerkschaftlichen Organisationsgrad von nur etwa 20 Prozent liegt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aktuellen Warnstreiks bei der Deutschen Post Teil eines größeren Kampfes um bessere Löhne und Arbeitsbedingungen sind. Die kommenden Verhandlungen werden entscheidend sein, um zu klären, ob die Forderungen der Beschäftigten erfüllt werden können.