
In Baden-Württemberg stehen Familien von Viertklässlern vor einer bedeutenden Entscheidung: Ab September 2025 müssen sie wählen, welche Schule ihr Kind besuchen soll. Diese Entscheidung wird durch eine Reihe von Empfehlungen und Tests unterstützt, die den Schulwechsel erleichtern sollen. Rektoren aus Schwäbisch Gmünd, Aalen und Heubach haben diverse Tipps für Eltern parat, um die Weichen für die schulische Zukunft ihrer Kinder richtig zu stellen. Besonders hervorzuheben ist, dass das Land die Art und Weise, wie Kinder auf weiterführende Schulen empfohlen werden, geändert hat, was die Entscheidungsfindung beeinflussen könnte.[Schwäbische Post]
Bernd Gockel, Direktor des Scheffold-Gymnasiums, betont die Wichtigkeit der Gymnasialempfehlung durch die Lehrkräfte. Kinder, die eine solche Empfehlung erhalten, haben in der Regel bessere Chancen, das Gymnasium erfolgreich zu absolvieren. Daher ist die Entscheidung für eine weiterführende Schule ein zentrales Thema im letzten Jahr der Grundschule. Eltern haben jedoch auch die Möglichkeit, ihre Kinder auf das Gymnasium zu schicken, wenngleich dies oft mit zusätzlichen Schwierigkeiten verbunden ist, vor allem wenn keine offizielle Empfehlung vorliegt.
Neue Empfehlungen und Tests
In diesem Jahr erfolgen die Empfehlungen für weiterführende Schulen neu strukturiert. Die Verantwortung liegt nicht mehr allein bei den Eltern, sondern wird auch durch Lehrkräfte und den so genannten Kompetenztest beeinflusst. Der „Kompass 4“-Test, der Ende November 2024 durchgeführt wurde, enthält nun einen überarbeiteten Mathematikteil und soll ein besseres Bild von den Fähigkeiten der Kinder vermitteln. Für viele ist dies ein lohnenswerter Ausgangspunkt für die zukünftige Schullaufbahn.
Die Übergangsquote aufs Gymnasium variiert im Land. Während sie in Stuttgart über 50 Prozent beträgt, liegt sie in Schwäbisch Gmünd bei etwa 40 Prozent. Eltern, deren Kinder nicht für das Gymnasium empfohlen werden, haben die Möglichkeit, am 18. Februar einen Potenzialtest abzulegen, um dennoch in die gymnasiale Oberstufe aufgenommen zu werden. Diese Tests sind besonders wichtig für die individuelle Leistungsbewertung.
In diesem Kontext erinnern Rektoren wie Thorsten Krischke von der Schillerschule daran, dass das deutsche Schulsystem keine Sackgassen kennt. Eltern sollten bei ihrer Entscheidung die Belastbarkeit und Lernmotivation ihrer Kinder in den Blick nehmen und sich nicht von Stress leiten lassen. Vielmehr wird geraten, die Situation gelassen zu betrachten und das eigene Kind gut zu kennen, bevor sie die entscheidenden Schritte unternehmen.
Ein Blick auf die Regelungen in anderen Bundesländern
Die Empfehlungen für die weiterführenden Schulen variieren stark zwischen den Bundesländern. In vielen Regionen, wie etwa in Hessen oder Nordrhein-Westfalen, erfolgt die Entscheidung über die Schulform im letzten Jahr der Grundschule. In einigen Bundesländern sind die Empfehlungen sogar bis zu einem gewissen Grad verbindlich. In Brandenburg, Thüringen und Bayern beispielsweise kann die Entscheidung für eine Schulform auf Basis von Notendurchschnitten und Leistungen fallen. Der Übertritt von der Grundschule gilt allgemein als ein herausragendes Ereignis im Leben eines Kindes, und die Unterstützung durch die Grundschule spielt dabei eine wesentliche Rolle. Informationen zu den unterschiedlichen Regelungen finden sich zusammengefasst in Dossiers, wie sie zum Beispiel auf [Bildungsserver] bereitgestellt werden.
Die Entscheidung über die weiterführende Schule ist also nicht nur eine Frage von Noten, sondern auch von individueller Entwicklung und Motivation. In der vielschichtigen Diskussion um die Bildungsangebote in Deutschland wird deutlich, wie wichtig es ist, sich frühzeitig mit diesen Themen auseinanderzusetzen.