
Energie Cottbus befindet sich in einer kritischen Phase, in der der Aufstieg in die 2. Bundesliga ernsthaft gefährdet ist. Die aktuelle Herausforderung liegt im baulichen Zustand des LEAG Energie Stadions, das früher als Stadion der Freundschaft bekannt war. Seit 2014 fand dort kein Zweitliga-Fußball mehr statt, und trotz Umbenennung sind die baulichen Mängel anhängend und alarmierend. Der Präsident des Vereins, Sebastian Lemke, spricht von einem „Sanierungsstau über mehrere Jahre“, während die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine Delegation geschickt hat, um die Tauglichkeit des Stadions für einen eventuellen Aufstieg zu überprüfen. Das Stadion, das 1930 erbaut wurde, weist mehrere Mängel auf, die eine Lizenzierung gefährden könnten.
Das LEAG Energie Stadion, mit einer maximalen Kapazität von 22.528 Plätzen, hat sich seit 2008 durch den Bau einer modernen Südtribüne weiterentwickelt. Allerdings erfüllen die infrastrukturellen Gegebenheiten nicht die Anforderungen der DFL. Laut den Richtlinien sind unter anderem eine ausreichende Flutlichtanlage sowie Überdachungen an den Ecken des Stadions notwendig. Aktuell besitzt die Flutlichtanlage nur 800 Lux, während 1200 Lux gefordert werden. Zudem ist für die VAR- und Torlinientechnologie der Einsatz von 16 Kameras notwendig, um die Standards zu erfüllen.
Notwendige Verbesserungen und Unterstützung
Die Stadt Cottbus und die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH haben erste positive Signale gegeben, um das Stadion als Multifunktionsarena neu auszurichten. Doch bleibt die Frage, ob das Land Brandenburg schnell genug handelt, um die erforderlichen Lizenzierungsunterlagen rechtzeitig einzureichen. Der Stadionkauf von 2011, einst als Möglichkeit zur Aufwertung gesehen, wird nun als Bürde wahrgenommen.
Die Sichtverhältnisse im LEAG Energie Stadion sind zwar von allen Plätzen aus gut, und es gibt auch barrierefreie Plätze sowie spezielle Zugangsmöglichkeiten für Fans mit Behinderungen. Dennoch variieren die tatsächlichen Kapazitäten je nach Sicherheitsstandards zwischen 20.000 und 20.600 Plätzen, was die Flexibilität des Vereins einschränkt. Auch wenn die bisherigen Maßnahmen zur Verbesserung der Zuschauerinfrastruktur, wie die Installation einer zweiten Videowand 2011, positive Aspekte darstellen, bleibt der aktuelle Zustand für den Aufstieg in die 2. Liga unzureichend, da er den strengen Anforderungen der Lizenzierungsordnung nicht genügt.
Der Druck wächst
Clubs in Deutschland unterliegen strengen Lizenzierungsanforderungen, die von der DFL festgelegt werden. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die infrastrukturelle Qualität der Vereine sicherzustellen. Eine Lizenz für die 2. Bundesliga ist zugleich eine Voraussetzung für die Teilnahme an europäischen Wettbewerben wie der UEFA Champions League oder der UEFA Europa League. Es bleibt abzuwarten, ob Energie Cottbus die erforderlichen Anpassungen vor dem Abschluss der Lizenzierungsverfahren umsetzen kann, um den Aufstieg nicht zu gefährden.
Zusammenfassend ist die Situation für Energie Cottbus sowohl sportlich als auch strukturell angespannt. Die Vereinsführung ruft zur schnellen und klaren Entscheidung in der Landesregierung auf, während die DFL den strategischen Rahmen zur Sicherstellung der Kriterien und Anforderungen zur Verfügung stellt. Nur so kann der Traum vom Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga überhaupt realisiert werden.