
Ein Cold Case aus dem Jahr 2005 beschäftigt die Ermittler der Polizei in Oberhausen weiterhin. An einem Abend im April wurde ein 23-jähriger Mann vor seiner Wohnung in der Friedrich-Karl-Straße derart brutal angegriffen, dass er seinem Leben nur mit viel Glück entkam. Der unbekannte Täter stellte sich vor die Tür des jungen Mannes und stellte die Frage: „Bist du der Dennis?“. Als das Opfer verneinte, stach der Angreifer neunmal mit einem Messer zu. Trotz seiner schweren Verletzungen schaffte es der junge Mann, sich in seine Wohnung zu retten und die Tür zu schließen. Seine Freundin alarmierte sofort Polizei und Rettungsdienst, doch der Täter entkam unerkannt.
Die Mordkommission übernahm den Fall und sicherte sorgfältig Spuren, während die Ermittler auch Zeugen befragten und Telefondaten auswerteten. Ein Phantombild des mutmaßlichen Täters wurde veröffentlicht, doch die Suche blieb bis heute erfolglos. Ein markantes Detail der Täterbeschreibung, die die Polizei stets betont, ist die Größe des Verdächtigen: Rund 1,85 Meter. Zudem war er zum Zeitpunkt der Tat zwischen 23 und 25 Jahre alt und trug hellblaue Jeans sowie eine weiße Trainingsjacke. Sein äußeres Erscheinungsbild wurde als schlank mit sehr kurzen, dunklen Haaren beschrieben.
Ermittlungen und neue Ansätze
Die Ermittlungen wurden im Verlauf der Jahre mehrfach wieder aufgenommen. Ein wichtiger Punkt in den Ermittlungen war das Jahr 2010, als das Opfer nach seinem Überfall einen Mann im Einkaufszentrum Centro Oberhausen wiedererkannte und glaubte, es handele sich um seinen Angreifer. Er fertigte ein Foto des Mannes an, jedoch blieb die Fahndung auch in diesem Fall erfolglos.
Aktuell arbeiten die Ermittler der Polizei NRW an der Aufarbeitung von Cold Cases, um ungelöste Tötungsdelikte aus der Zeit zwischen 1970 und 2015 besser zu erfassen und deren Fälle wieder aufzugreifen. Die Digitalisierung dieser alten Akten wird von der Polizei als ein entscheidender Schritt angesehen, um wertvolle Informationen nicht zu verlieren und neue Ansätze zur Lösung dieser Kriminalfälle zu finden. Die im Jahr 2017 ins Leben gerufene Cold-Cases-Datenbank soll in Zukunft weitere Hinweise auf mögliche Zusammenhänge zwischen ungelösten Tötungsdelikten herstellen, wie Berthold Kunkel, der seit November 2021 für die Datenbank zuständig ist, erklärt.
Öffentlichkeitsfahndung und Hinweise
Das LKA NRW und die Mordkommission in Essen bitten die Bevölkerung erneut um Mithilfe. Die Ermittler sind zuversichtlich, dass neue Hinweise zur Aufklärung des Falles beitragen können. Bürger, die Informationen über den abgebildeten Mann oder den Überfall im Allgemeinen haben, wird geraten, sich sowohl telefonisch unter 0201/829-0 als auch via E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de zu wenden.
Die wichtigen Punkte zusammengefasst:
- Tatzeit: 9. April 2005, 20:55 Uhr
- Tatort: Friedrich-Karl-Straße, Oberhausen
- Info über den Täter: Männlich, ca. 1,85 m groß, etwa 23-25 Jahre alt zur Tatzeit
- Bekleidung: Hellblaue Jeans, weiße Trainingsjacke
- Körperliche Merkmale: Kurzhaarschnitt, schlanke Figur
Die Hoffnung, den Fall eines Tages aufzuklären, bleibt sowohl bei den Ermittlern als auch der Öffentlichkeit bestehen. Durch den Austausch von Informationen und die Unterstützung der Bevölkerung könnte es gelingen, endlich Licht ins Dunkel dieses schrecklichen Verbrechens zu bringen und Gerechtigkeit für das Opfer zu erlangen. Für mehr Informationen zu aktuellen Cold Cases und den Fortschritten in der Polizeiarbeit besuchen sie auch die Seite von LKA NRW.