
Das Unitheater Konstanz bringt Selina Fillingers provokantes Stück „Die Schattenpräsidentinnen. Oder: Hinter jedem großen Idioten sind sieben Frauen, die versuchen, ihn am Leben zu erhalten“ auf die Bühne. Das Theaterstück, das vom 6. bis zum 12. Februar 2025 in der Kulturladen Konstanz aufgeführt wird, beleuchtet das komplexe Zusammenspiel von Macht, Gender und der oft unsichtbaren Arbeit von Frauen im politischen Bereich.
In „Die Schattenpräsidentinnen“ wird ein inkompetenter Präsident thematisiert, der in der Handlung nicht direkt auftritt. Stattdessen stehen sieben Frauen im Mittelpunkt: eine Stabschefin, die Pressesekretärin, die persönliche Sekretärin, die Geliebte, die Schwester, eine Journalistin und die First Lady. Diese Frauen riskieren ihre Karrieren und ihr Privatleben, um die Krisen zu bewältigen, die der Präsident verursacht hat. Theaterleiterin Cecilia Amann beschreibt das Stück als eine scharfsinnige Kritik am überholten Patriarchat, das Frauen oft in die Rolle der Unterstützerinnen drängt, während die Männer im Rampenlicht stehen, obwohl es um ihre Inkompetenz geht.
Uraufführungen und Themen
Das Stück hat seinen Ursprung in einer Premiere am Hamburger Schauspielhaus, die am 12. April 2024 stattfand. Es handelt sich um die erste Inszenierung in Deutschland, obwohl es bereits 2022 am Broadway aufgeführt wurde. Fillinger, die mit 28 Jahren die Autorin ist, hat in diesem Werk eine Farce inszeniert, die von den internationalen Krisen inspiriert ist, welcher Präsidenten in der heutigen Zeit gegenüberstehen. Die humorvolle, jedoch kritische Auseinandersetzung mit der Krise, die durch ein misslungenes öffentliches Statement des Präsidenten ausgelöst wurde, ist das zentrale Element der Handlung.
Der Präsident bleibt in der Inszenierung hinter sechs Türen und einem großen Tor verborgen, während seine Unterstützerinnen – darunter Sandra Gerling, Josefine Israel und Angelika Richter – in einer äußerst dynamischen Umgebung versuchen, die drohende Katastrophe abzuwenden. Die feministischen Untertöne des Stücks reflektieren auch die gesellschaftskritischen Elemente, die bei der Betrachtung von Führungsstilen und den Schwierigkeiten der Frauen, ihre eigenen Chancen zu ergreifen, deutlich werden.
Praktische Informationen zur Aufführung
Die Aufführungen in Konstanz können als Chance gesehen werden, die relevanten Themen des Stücks aus einer anderen Perspektive zu erleben. Tickets sind über kulturladen.de und in verschiedenen Verkaufsstellen erhältlich. Die Vorstellungen finden täglich (außer am Sonntag) um 19.30 Uhr statt, Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vorher. In dem Kontext dieser Inszenierungen sind auch die verheerenden gesellschaftlichen Strukturen, die Frauen häufig in den Hintergrund drängen, von Bedeutung.
Das Unitheater und das Hamburger Schauspielhaus stellen somit eine rührende, kritische Reflexion dar, die nicht nur künstlerisch wertvoll ist, sondern auch einen notwendigen Diskurs über die Rolle der Frauen in der Politik anstößt. Informationen zu den Spielorten und Tickets sind auf den jeweiligen Websites der Theater zu finden: Unitheater Konstanz und NDR.