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Gedenken in Chemnitz: Ein Fest für Holocaust-Überlebenden Justin Sonder

Die Stadt Chemnitz gedenkt heute eines ganz besonderen Ehrenbürgers, Justin Sonder, der als Überlebender des Holocaust für die Erinnerung an die grässlichen Taten des Nationalsozialismus eintrat. Justin Sonder erblickte in Chemnitz das Licht der Welt und wurde am 29. Januar 1922 geboren. Er war das Kind von Cäcilie (Zita) und Leo Sonder. Seine Mutter wurde 1943 in Auschwitz-Birkenau ermordet, während Leo Sonder bis 1949 lebte. Die Familie war 1939 aus Unterfranken nach Chemnitz gezogen. Währen seiner Jugend erlebte Sonder den Antisemitismus und die erschütternden Ereignisse während der Pogromnacht am 9. November 1938.

In den frühen 1940er Jahren musste Justin Sonder eine Lehre als Koch beginnen. Jedoch wurde sein Leben im Herbst 1941 durch die Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb auf den Kopf gestellt. Am 27. Februar 1943 wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft verhaftet und kämpfte von da an ums Überleben in einem unmenschlichen System. Zunächst wurde er ins Judenlager Hellerberg gebracht, bevor er am 3. März 1943 nach Auschwitz überführt wurde. Dort erhielt er die Häftlingsnummer 105027 und überlebte 17 Selektionen in dem berüchtigten Lager.

Ein Leben zwischen Überleben und Erinnerung

Am 18. Januar 1945 wurde Sonder auf einen grausamen Todesmarsch nach Gleiwitz geschickt, gefolgt von der Ankunft im KZ Flossenbürg am 26. Januar 1945. Rund vier Monate später, am 23. April 1945, wurde er von US-amerikanischen Soldaten befreit, während er sich nahe Wetterfeld befand. Nach der Befreiung traf er seinen Vater Leo in Hof, der aus KZ Dachau befreit worden war. Tragischerweise waren seine Mutter und 21 andere Verwandte im Holocaust ermordet worden.

Nach seiner Rückkehr nach Chemnitz am 19. Juni 1945 begann er eine Laufbahn in der sächsischen Landespolizei, wurde später Revierschutzmann, Wachtmeister und schließlich 1947 in den Kriminaldienst übernommen. Er trat 1945 in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein, die sich nach der Vereinigung mit der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) in der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) umbenannte. Neben seiner beruflichen Karriere engagierte sich Sonder in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und war zeitweise Landesvorsitzender in Sachsen.

Vermächtnis und Ehrenbürgerwürde

Justin Sonder war nicht nur Beamter, sondern auch ein wichtiger Zeuge der Geschichte. Bis ins hohe Alter von über 90 Jahren berichtete er an Schulen über die Verfolgung der Juden. Zudem wurde er in der 13. Bundesversammlung von der Partei Die Linke in Sachsen nominiert. Seine Gedenkarbeit wurde 2015 mit der Ehrenmedaille des Internationalen Auschwitz-Komitees für seine Aufklärungsarbeit gewürdigt. Im Jahr 2017 wurde er zum Ehrenbürger von Chemnitz ernannt, was seinem unermüdlichen Einsatz für die Erinnerungskultur Rechnung trug.

Heute, anlässlich seines Gedenkens, wird auf dem Chemnitzer Brühl ein Fest veranstaltet. Eine Bank und ein Denkmal erinnern an ihn. Zudem wurde eine neue Dokumentation über sein Leben vorgestellt. Enrico Hilbert von der VVN-BdA Chemnitz hat sich mit der Frage beschäftigt, die Justin Sonder am Ende seines Lebens bewegte: „Was habe ich erreicht?“ Sein unermüdlicher Einsatz für die Erhaltung der Erinnerung an den Holocaust wird auch in Zukunft unvergessen bleiben. Freie Presse berichtet, dass … Wikipedia führt weiter aus, dass …

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Weitere Infos
de.wikipedia.org

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