Karlsruhe

Eisbär-Baby macht erste tapsige Schritte im Karlsruher Zoo!

Ein Eisbär-Baby hat im Karlsruher Zoo seine ersten tapsigen Schritte in der Außenanlage gemacht. Heute wurden Videos von der Überwachungskamera veröffentlicht, die die neugierigen Bewegungen des Jungtiers zeigen. Der Tierarzt hat das Jungtier noch nicht untersucht, da das Geschlecht des kleinen Eisbären bisher unbekannt ist. Dies steht im Fokus des Interesses, denn Eisbär-Geburten sind in Zoos eine Seltenheit.

Das Eisbär-Baby wurde am 2. November geboren und hat bislang in einer mit Stroh gepolsterten Halbhöhle gelebt. In der Zwischenzeit haben die Tierpfleger die Mutter Nuka und das Jungtier in die Innenanlage gelockt, um sie vor dem Risiko eines Absturzes in ein abgelassenes Wasserteil im Außenbereich zu schützen. Ein erstes Foto zeigt das Jungtier mit einem gelben Fleck unter einem Auge, der von Lachsöl stammt.

Herausforderungen für Eisbären

Eisbären gelten laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als „gefährdet“. Diese Einstufung ist auf die Bedrohungen durch den Klimawandel zurückzuführen, die die Lebensräume der Bären stark gefährden. Der Zoo in Karlsruhe hat die Anlage zum Schutz von Mutter und Kind abgeschirmt, und es bleibt unklar, wann die ersten Besucher den Eisbär-Nachwuchs sehen können.

Zoodirektor Matthias Reinschmidt äußerte sich optimistisch über die Entwicklung des Jungtiers. In der Vergangenheit erlebte der Zoo eine Tragödie: Einer von Nukas zwei Jungtieren verstarb in den ersten Tagen nach der Geburt. Um die Überlebenschancen des anderen Jungtiers zu erhöhen, wurde der Bereich um die Anlage in den kommenden Wochen abgesperrt. Tierpfleger haben begonnen, Nuka langsam wieder zuzufüttern, wobei der Kontakt weiterhin gering gehalten wird.

Genetische Vielfalt und Erhaltungszucht

Nuka, die im Aalborg Zoo geboren wurde und 2022 nach Karlsruhe kam, ist Teil eines Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP). Ihr Partner Kap gilt als genetisch wertvoll, was seine Bedeutung für die Zuchtgemeinschaft unterstreicht. Eisbären haben eine Tragzeit von etwas mehr als zwei Monaten; die Jungtiere sind bei der Geburt sehr klein. Zudem haben Eisbären eine hohe Jungensterblichkeit, weshalb nur etwa 50% der in Zoohaltung geborenen Eisbärbabys überleben.

Im Hinblick auf den Erhalt der Eisbären könnte die fortschreitende Forschung neue Erkenntnisse liefern. Ein Team der University of Washington untersucht isolierte Eisbärpopulationen in Südostgrönland und hat bemerkenswerte Anpassungen der Bären an ihre Umgebung festgestellt. Diese Anpassungen sichern ihre Nahrungsaufnahme, auch während eisfreier Zeiten, und könnten in der Zukunft für die Überlebensfähigkeit der Tiere entscheidend sein.

Die Entwicklung des kleinen Eisbären im Karlsruher Zoo bleibt also ein Lichtblick im Kampf um die Erhaltung dieser majestätischen Tiere. Während die Welt auf die Entwicklungen in der Natur achtet, bleibt die Aufmerksamkeit auf die kommenden Wochen gerichtet, in denen die Besucher vielleicht einen ersten Blick auf den Eisbär-Nachwuchs werfen können.

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