
Ein 83-jähriger Mann aus dem Landkreis Bamberg wurde kürzlich Opfer einer betrügerischen Masche, die als „Schockanruf“ bekannt ist. Der Vorfall ereignete sich am Dienstagmittag, dem 28. Januar 2025, als der Senior am Telefon eine schockierende Meldung erhielt. Die Anrufer gaben vor, sein Sohn habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, weshalb eine hohe Kaution gezahlt werden müsse, um eine Gefängnisstrafe abzuwenden. In einem Moment der Angst und Unsicherheit übergab der Mann knapp 7.000 Euro an die Betrüger in Strullendorf. Erst nachdem er den Kontakt beendet hatte, schöpfte er Verdacht und alarmierte die Polizei. Diese leitete umgehend eine Fahndung ein.
Im Rahmen dieser Fahndung wurde ein 16-jähriger Jugendlicher in Bayreuth festgenommen. Bei ihm wurde das mutmaßlich ergaunerte Bargeld aufgefunden. Daraufhin erließ ein Richter am folgenden Tag einen Haftbefehl gegen den Jugendlichen, der sich nun in einer Justizvollzugsanstalt befindet. Die Ermittlungen dauern an, da es Hinweise auf weitere Täter geben könnte.
Zunahme von Schockanrufen
Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt vor der steigenden Anzahl von Schockanrufen. In diesen Betrugsversuchen geben sich die Täter oft als enge Angehörige oder als Vertreter von staatlichen Institutionen aus. Die Anrufer setzen ihre Opfer unter Druck, indem sie ihnen eine Notlage vorheucheln und sie auffordern, sofort zu handeln. Oft wird dabei ein angeblicher Verkehrsunfall oder eine kriminelle Handlung eines Familienmitglieds vorgebracht, um die vermeintlichen Opfer zu einer Geldübergabe zu drängen, wie BKA.de berichtet.
Erst kürzlich wurden Betrugsfälle dokumentiert, bei denen von den Opfern Beträge von bis zu 100.000 Euro gefordert wurden. Die Täter nutzen eine raffinierte Taktik, indem sie beispielsweise mehrere Anrufer einsetzen, die sich gegenseitig das Gespräch übergeben. Dies erfolgt, um die Opfer weiter zu verunsichern und zu einer schnellen finanziellen Entscheidung zu bewegen.
Schutzmaßnahmen für Senioren
Gerade ältere Menschen sind häufig Ziel solcher Betrügereien, da sie anfälliger für Angst und Druck sind. Daher empfehlen Experten, bei einem solchen Anruf sofort aufzulegen und nicht den Forderungen der Anrufer nachzugeben. Es ist ratsam, Angehörige unter bekannten Telefonnummern zu kontaktieren und keine persönlichen oder finanziellen Informationen preiszugeben. Sicherheitsbehörden raten zudem dazu, im Zweifelsfall die Nummer 110 zu wählen und sich nicht von der Rückruftaste verleiten zu lassen, wie auf Polizei-Beratungs.de zu lesen ist.
Betroffene sollten sich sofort an ihre örtliche Polizeidienststelle wenden, wenn sie einen solchen Anruf erhalten haben, und sie können sich zusätzlich an Opferberatungsstellen wie den „WEISSEN RING“ unter der Rufnummer 116 006 wenden. Die Betrüger setzen auf schnelles Handeln, weshalb es wichtig ist, besonnen und vorsichtig zu reagieren.