
Die Bosch-Gruppe steht vor erheblichen Herausforderungen, die sich in einem drastischen Rückgang des Gewinns niederschlagen. Wie zvw.de berichtet, ist der Gewinn des Unternehmens um ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (EBIT) gesunken. Zugleich musste Bosch einen Umsatzrückgang von einem Prozent auf 90,5 Milliarden Euro hinnehmen.
Diese Ergebnisse sind schlecht, insbesondere im Hinblick auf die eigenen Wachstumsziele, die ursprünglich bei 5 bis 7 Prozent angesetzt waren. Ursachen für diese negative Entwicklung sind ein schwaches weltwirtschaftliches Wachstum sowie erhebliche Verzögerungen in zukunftsträchtigen Märkten, wie etwa der E-Mobilität, Wärmepumpen und Wasserstofftechnologien.
Stellenabbau und Proteste
Im Zuge dieser Entwicklungen hat Bosch bereits Pläne zum Stellenabbau angekündigt. Über 11.500 Arbeitsplätze könnten weltweit wegfallen, darunter mehr als 7.000 in Deutschland. Diese Vorgaben sind Teil eines umfassenden programms und wurden bereits seit über einem Jahr geplant. Wie ndr.de feststellt, haben in diesem Kontext mehr als 1.500 Beschäftigte des Unternehmens in Niedersachsen gegen den geplanten Stellenabbau protestiert.
Am 22. März 2024 versammelten sich rund 1.550 Beschäftigte vor dem Werk in Hildesheim und etwa 700 Menschen in Salzgitter. Dieser Aktionstag, der von IG Metall und dem Betriebsrat organisiert wurde, hatte das Ziel, die soziale Verantwortung des Bosch-Managements in Erinnerung zu rufen und für den Erhalt der Arbeitsplätze einzutreten. Betriebsratsvorsitzender Stefan Störmer äußerte dabei Bedenken zur Zukunft des Hildesheimer Werks, das als größter Arbeitgeber in der Region gilt.
Die Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern rührt auch von der mangelnden Kommunikation des Managements her. IG Metall fordert, alternative Konzepte zum Personalabbau zu berücksichtigen und eine faire Beteiligung aller Beschäftigten an den Wachstumschancen von Bosch zu gewährleisten. Für das Werk in Salzgitter sollen bis Ende des nächsten Jahres rund 90 von etwa 1.400 Arbeitsplätzen abgebaut werden.
Ausblick und zukünftige Strategien
Im Angesicht dieser Entwicklungen plant Bosch, bis 2025 Umsatz und Gewinn zu verbessern. Eine konkrete Prognose wird im Mai erwartet, zusammen mit den vollständigen Jahreszahlen. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt festzuhalten, dass bisher keine der Bosch-Sparten rote Zahlen geschrieben hat, was auf eine gewisse Stabilität hindeutet, auch wenn der Umsatz in einigen Bereichen zurückgegangen ist.
Zusammenfassend ist die Lage bei Bosch besorgniserregend, sowohl aus finanzieller Sicht als auch in Bezug auf die sozialen Folgen der angekündigten Umstrukturierungen. Eine umfassende Analyse dieser Situation ist nötig, um zu verstehen, wie sich das Unternehmen unter den gegebenen Umständen weiterentwickeln wird. Experten betrachten den Stellenabbau in der Industrie als kritisches Thema, das weitreichende Folgen für den Wohlstand und die Lebensmodelle vieler Arbeitnehmer haben könnte, wie auf spiegel.de berichtet.