
Am 1. Februar 2025 ist der frühere Bundespräsident Horst Köhler verstorben. Dies wurde vom Bundespräsidialamt in Berlin mitgeteilt. Köhler, der am 22. Februar 1943 in Heidenstein, heutzutage Polen, geboren wurde, war ein bedeutender deutscher Ökonom und Politiker der CDU. Er war von 2004 bis 2010 der neunte Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und galt als beliebte Persönlichkeit in der deutschen Politik.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig erinnerte in einer öffentlichen Erklärung an Köhlers bedeutende Besuche in der Region. Insbesondere hob sie dessen Besuch im Jahr 2005 in der Jugendbegegnungsstätte auf dem Golm hervor, wo er der Opfer des Bombenangriffs auf Swinemünde gedachte. Dies verdeutlichte seinen Einsatz für die deutsch-polnische Versöhnung, als er mit deutschen und polnischen Jugendlichen eine gemeinsame Zukunft diskutierte. Im Jahr 2007 ermutigte er in Lübtheen Engagierte gegen Rechtsextremismus.
Köhler als Bundespräsident
Schwesig beschreibt Köhler als freundlichen und zugewandten Präsidenten, der stets den Blick nach vorn richtete. In seinen Amtsjahren warb er für eine kinder- und familienfreundliche Gesellschaft sowie eine kulturvolle und kreative Nation. Ein zentrales Ziel Köhlers war es, Deutschland zu einem „Land der Ideen“ zu machen, ein Motto, das viele seiner Anhänger und Unterstützer aufgriffen.
Köhler wurde 2004 zum Bundespräsidenten gewählt und trat sein Amt am 1. Juli desselben Jahres an. Er wurde im Jahr 2009 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Die Amtszeit war geprägt von der direkten Ansprache zentraler gesellschaftlicher Themen, darunter die Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze und die Verbesserung des Bildungswesens. Ferner setzte er sich für eine humane Globalisierung und Armutsbekämpfung, vor allem in Afrika, ein.
Der Mensch hinter dem Amt
Horst Köhler stammte aus einer bessarabiendeutschen Bauernfamilie und war das siebte von acht Kindern. Seine Familie erlebte die Wirren des Zweiten Weltkriegs, war mehrfach umgesiedelt und konnte schließlich 1953 über West-Berlin in die Bundesrepublik Deutschland gelangen. Er schloss 1963 sein Abitur am Mörike-Gymnasium in Ludwigsburg ab, leistete Wehrdienst und studierte Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft in Tübingen. Nach seiner Promotion 1977 begann er seine politische Karriere, die ihn 2000 zum Geschäftsführer des Internationalen Währungsfonds (IWF) führte.
Im Jahr 1969 heiratete Köhler Eva Luise, mit der er zwei Kinder hatte. Köhlers Engagement, sowohl innerhalb der Bundesrepublik als auch international, sowie seine kritischen Äußerungen zu aktuellen politischen Themen machten ihn zu einer wichtigen Stimme in der deutschen Politik während seiner Amtszeit.
Horst Köhler wird als Think-Tanker und großer Denker in Erinnerung bleiben, dessen Ideen und Ansätze in der politischen Landschaft weiterhin resonieren werden. Er starb im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit und hinterlässt eine bedeutende Lücke in der deutschen Politik.
Für mehr zur Lebensgeschichte und den politischen Stationen von Horst Köhler, siehe Wikipedia und das Bundespräsidialamt.
Dieser Verlust wurde von vielen in Deutschland betrauert, und Schwesig betonte die Notwendigkeit, Köhlers Erbe der positiven Zukunftsgestaltung weiterzuführen.