
Am 1. Februar 2025 gab US-Präsident Donald Trump bekannt, dass er einen Luftschlag gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Somalia angeordnet hat. Die Angriffe richteten sich speziell gegen IS-Kämpfer in den Golis-Bergen, einer wichtigen Region in der halbautonomen Region Puntland im Norden Somalias. Trump betonte, dass bei diesen Angriffen mehrere Terroristen getötet wurden. Es bleibt allerdings unklar, ob dabei ein hochrangiges Mitglied des IS als Zielperson identifiziert werden konnte. Laut Trump sende man eine klare Botschaft an den IS and andere Terrorgruppen: „Wir werden euch finden und wir werden euch töten“.
Die Region gilt als ein Zentrum der Auseinandersetzungen zwischen dem IS und der Al Shabaab-Miliz, die ebenfalls in Somalia aktiv ist. Somalische Sicherheitskräfte haben bereits im Januar Offensive gegen IS-Stellungen gestartet. Dies verdeutlicht den anhaltenden Kampf Somalias gegen islamistische Extremisten, die nicht nur im eigenen Land, sondern auch in Nachbarstaaten Terroranschläge verüben.
Wachsende Bedeutung des IS in Somalia
Der IS hat in den letzten Jahren international an Bedeutung gewonnen. Berichte von ungenannten US-Beamten besagen, dass der Anführer des somalischen Zweigs des IS heimlich zum globalen Leiter dieser Organisation geworden sein könnte, was jedoch nicht bestätigt ist. Laut einer Analyse der West Point’s Counterterrorism Center hat der IS in Somalia in den letzten drei Jahren Geld über zwei Kontinente gesendet und weltweit rekrutiert. Experten warnen, dass die Gruppe an internationaler Bedeutung gewinnt und dass Verbindungen zu globalen Terroranschlägen zunehmen.
- Ein Anschlag im Mai 2024 auf die israelische Botschaft in Schweden soll mit dem IS in Somalia in Verbindung stehen.
- Ferner wurde ein somalisch-amerikanischer Mann verhaftet, der andere zur Durchführung von Terrorakten in New York anstiftete.
Obwohl der IS-Somalia militärisch begrenzt bleibt im Vergleich zur Al-Shabaab, ist seine internationale Aufmerksamkeit gestiegen. Diese Gruppe generiert Einnahmen von bis zu 360.000 USD pro Monat durch Erpressung und hat starke Unterstützungsnetzwerke in der Region, insbesondere in den Al-Madow-Bergen in Puntland.
Internationale Verbindungen und Bedrohungen
Die internationale Zusammensetzung des IS-Somalia, einschließlich Kämpfern aus Äthiopien, Kenia und sogar dem Jemen, zeigt die potenzielle Reichweite der Gruppe. Zudem gibt es Anzeichen für geplante internationale Terroranschläge. Ein gescheiterter Anschlag auf die Vatikanstadt und Verbindungen zu europäischen Diasporagemeinschaften, insbesondere in Skandinavien, verdeutlichen die besorgniserregenden Ambitionen des IS-Somalia.
Laut dem US-Verteidigungsministerium gab es bei den Luftangriffen im Golis-Gebiet keine zivilen Opfer, eine Angabe, die jedoch nicht unabhängig überprüft werden konnte. Dennoch wird die somalische Regierung die Maßnahme begrüßend wahrnehmen, was die bilateralen sicherheitspolitischen Anstrengungen zwischen Somalia und den USA unterstreicht.
In den letzten Jahren führten die USA regelmäßig Luftangriffe gegen islamistische Ziele in Somalia durch, die oft nicht öffentlich hervorgehoben wurden. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass der IS in Somalia eine wachsende Herausforderung darstellt, die sowohl Somalia selbst als auch die internationale Gemeinschaft vor enorme Sicherheitsfragen stellt.
Für die Zukunft bleibt abzuwarten, wie sich die militärischen und politischen Strategien der USA und Somalias gegen die immer komplexer werdenden Bedrohungen durch den IS entwickeln werden.
Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden Sie bei Remszeitung, West Point’s Counterterrorism Center und ZDF.