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Andreas Kümmert: Warum er 2015 den ESC absagen musste!

Andreas Kümmert trat gestern zum zweiten Mal im ausverkauften Kubana in Siegburg auf. Der Auftritt dauerte zwei Stunden und bot eine Mischung aus Rock und Blues. Kümmert, bekannt durch seinen Sieg bei „The Voice of Germany“ im Jahr 2013, gewann den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) 2015, entschied sich jedoch während der Livesendung gegen die Teilnahme in Wien. Diese folgenschwere Entscheidung äußerte Kümmert, habe sich im Laufe des Abends manifestiert, und erklärte, dass seine damalige Plattenfirma die Teilnahme ursprünglich zur Promotion seiner Platte wünschte.

Die Gründe für seine Ablehnung waren tiefgreifender Natur. Während dieser Zeit litt Kümmert unter Panikattacken und wurde später mit einer Angststörung sowie Depression diagnostiziert. Er begab sich in psychologische Behandlung und erhielt Medikamente, die ihm halfen, seine Situation besser zu bewältigen. Kümmert sieht seine Entscheidung, auf den ESC zu verzichten, nicht als Verlust. Er betont, dass er sich in der Lage fühlte, solche Herausforderungen nicht zu meistern und weiterhin seine eigene Musik präsentieren möchte.

Persönliche Ansichten und Musikstil

Besonders bemerkenswert ist Kümmerts Einstellung zum ESC. Er verfolgt den Wettbewerb nicht und besitzt keinen Fernseher. Er äußert, dass der ESC seiner Meinung nach mehr um Show und Politik geht als um Kunst. „Ich bin in erster Linie Schreiber und Komponist“, so Kümmert. Er wäre jedoch offen für Auftritte in Shows, solange er authentisch bleiben kann.

Kümmert konsumiert vor allem Musik aus den Genres Jazz und Jazz-Rock, wobei er Künstler wie Frank Zappa und Miles Davis besonders schätzt. Sein Traum ist es, internationaler zu sein und mit Musikern zu arbeiten, die ihm gefallen, wie Chris Robinson von The Black Crowes. Neben der Musik verbringt er die meiste Zeit seiner Freizeit mit seinen Kindern.

Hintergrund und Herausforderungen

Andreas Kümmert wurde am 20. Juli 1986 geboren und begann seine musikalische Karriere als Schlagzeuger und Sänger in verschiedenen Punkrock-Bands. Er erlangte geringfügigen Erfolg mit seiner Grunge-Band Silent Cry und erreichte schließlich einen größeren Bekanntheitsgrad durch die Teilnahme an „The Voice of Germany“. Sein Debütalbum „The Mad Hatter’s Neighbour“ erschien 2014 und schaffte es in die Top 20 der deutschen Charts.

Die Herausforderungen, mit denen Kümmert konfrontiert war, sind in einem breiteren Kontext psychischer Gesundheit von Künstlern zu sehen. Eine internationale Studie, an der auch das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik beteiligt war, zeigt, dass Musiker häufiger an psychischen Erkrankungen wie Depressionen leiden. Obwohl es keinen direkten Kausalzusammenhang gibt, deuten genetische Faktoren und Umwelteinflüsse darauf hin, dass kreative Talente einer höheren Wahrscheinlichkeit für solche Erkrankungen ausgesetzt sind. Dies könnte Kümmerts Entscheidung, den ESC hinter sich zu lassen, in einem neuen Licht erscheinen lassen.

In einer Zeit, in der viele Künstler ähnliche Kämpfe durchleben, bleibt Kümmerts Geschichte ein auffälliges Beispiel für die Komplexität zwischen Musizieren und psychischen Herausforderungen. Trotz der Schwierigkeiten ermutigt er andere, ihre Leidenschaft für die Musik zu verfolgen, da diese auch positive Effekte auf das psychische Wohlbefinden haben kann, wie Claudia Spahn vom Freiburger Institut für Musikermedizin betont.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Siegburg, Deutschland
Beste Referenz
ksta.de
Weitere Infos
en.wikipedia.org

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