
Am 31. Januar 2025 wurde Dr. Freddy Sichting, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Privatdozent an der Professur Bewegungswissenschaft der Technischen Universität Chemnitz, mit der Silbermedaille des Wissenschaftspreises 2023/2024 des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) ausgezeichnet. Diese Ehrung stellt die höchste Auszeichnung in der deutschen Sportwissenschaft dar und wurde im Deutschen Haus des Sports in Frankfurt am Main überreicht, wie TU Chemnitz berichtet.
Dr. Sichting erhielt die Auszeichnung für seine Habilitationsschrift mit dem Titel „Genes, environments, and lifestyles – How an evolutionary perspective can help better understand the human locomotor system and its vulnerability to diseases“. Seine Arbeit beschäftigt sich intensiv mit dem menschlichen Bewegungsapparat und untersucht, wie genetische Faktoren, Umweltbedingungen und Lebensstil eine Rolle bei der Anfälligkeit für Erkrankungen spielen.
Forschungsansatz und Methodik
In seiner Forschung analysiert Sichting alltägliche Gewohnheiten, wie langes Sitzen oder das Tragen von Schuhen, und deren Einfluss auf den Körper. Er verwendet biomechanische Messmethoden, um detaillierte Einblicke in die Belastungen zu gewinnen, die Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke ausgesetzt sind. Diese methodische Exzellenz wurde auch von der Jury gewürdigt, die unter der Leitung von Prof. Dr. Oliver Höner sechs herausragende Arbeiten auswählte, die insgesamt mit einem Preisgeld von 12.000 Euro ausgezeichnet wurden, wie der DOSB in einem Bericht festhält hier darstellt.
Für den Wettbewerb 2023/2024 wurden insgesamt 42 wissenschaftliche Arbeiten eingereicht, was einen Rekord in der Geschichte des Wettbewerbs darstellt. Neben Sichting wurden fünf weitere Preisträger ausgezeichnet. Der erste Preis ging an Dr. Svenja Feiler für ihre Arbeit über die Finanzierung gemeinnütziger Sportvereine, während Dr. Carina Nigg für ihre Forschung zur körperlichen Aktivität und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ausgezeichnet wurde.
Auszeichnung und Dankbarkeit
Dr. Sichting drückte seine Dankbarkeit aus, besonders gegenüber Professor Thomas Milani für dessen Unterstützung. Zudem hob er die fruchtbare Zusammenarbeit mit Prof. Daniel E. Lieberman an der Harvard University hervor. Diese Verbindung zwischen akademischen Institutionen unterstreicht die internationale Relevanz seiner Forschung.
Die Preisverleihung wurde von DOSB-Präsident Thomas Weikert persönlich geleitet. Die Festakademie, die diese Auszeichnungen umrahmte, ist ein bedeutendes Event für die deutsche Sportwissenschaft und hat Tradition, da der DOSB-Wissenschaftspreis bereits seit über 70 Jahren alle zwei Jahre verliehen wird.
Die diesjährigen Preisträger und deren Arbeiten verdeutlichen die Vielfalt der Themen, die in der Sportwissenschaft behandelt werden. Dies zeigt sich auch in den über 50 Kapiteln des neuen Handbuchs, das von Arne Güllich und Michael Krüger herausgegeben wurde und eine breite Palette an relevanten Themen abdeckt, die für Fachleute und Lehrende in den Bereichen Sport und Gesundheit von Interesse sind.