
Das baden-württembergische Wirtschaftsministerium hat eine kontinuierliche Unterstützung für das Deutsche Handwerksinstitut e.V. (DHI) im Jahr 2025 angekündigt. Diese Förderung zielt darauf ab, anwendungsorientierte Handwerksforschung zu stärken, die für eine zukunftsfähige Entwicklung des Handwerks in Deutschland unabdingbar ist. Laut Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg umfasst die Forschung verschiedene Bereiche, darunter Technologietransfer, Unternehmensführung sowie betriebs- und volkswirtschaftliche Fragestellungen.
Das DHI ist deutschlandweit mit fünf regional verteilten Forschungsinstituten aktiv, darunter das Institut für Betriebsführung im Handwerk (itb) in Karlsruhe. Diese Institute fungieren als wichtige Anlaufstellen für Innovationstransfer und stehen zwischen Theorie und Praxis. Eine der größten Herausforderungen, mit denen das Handwerk konfrontiert ist, sind der Fachkräftemangel, die Digitalisierung sowie Nachhaltigkeitsfragen.
Rolle der Institutsarbeit
Die Institute des DHI bieten praktische Unterstützung in zahlreichen Bereichen, wie der Digitalisierung, dem Management und dem Marketing. Zudem helfen sie Handwerksunternehmen dabei, sich den Herausforderungen der Globalisierung zu stellen und die Innovations- sowie Technologiekompetenz zu erweitern. Die Forschungsarbeiten orientieren sich an den Bedürfnissen der Handwerksorganisationen und werden in einem Zwei-Jahres-Turnus festgelegt, wie in den Informationen von Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg nachzulesen ist.
In Karlsruhe wird am itb eine wissenschaftlich fundierte und praxisorientierte Forschung zur Unternehmensführung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) betrieben. Die Schwerpunkte der Institutsarbeit umfassen die Qualifizierung der Betriebsberatung sowie die Vermittlung zeitgemäßer Managementtechniken. Besonders relevant ist auch die Personalentwicklung, die angesichts von Themen wie Sicherheit, Gesundheitsschutz und dem demografischen Wandel immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Digitalisierung als Chance
Die Digitalisierung stellt eine bedeutende Chance für das Handwerk dar, wie die Studie „Digitalisierung im Handwerk – ein Forschungsüberblick“ zeigt, die auf der Plattform der Universität Göttingen veröffentlicht wurde. Laut der Arbeit von Göttinger Beiträge zur Handwerksforschung wird der digitale Wandel sowohl von Handwerksorganisationen als auch von der Wirtschaftspolitik als essenziell angesehen.
Die Untersuchung fasst 32 empirische Studien aus den Jahren 2012 bis 2020 zusammen und zeigt, dass Betriebe eine positive Einstellung zur Digitalisierung haben. Diese wird oft als eine Möglichkeit angesehen, neue Kunden zu gewinnen und die Arbeitsbelastung zu reduzieren. Allerdings gibt es auch große Bedenken hinsichtlich der IT-Sicherheit und der wirtschaftlichen Rentabilität von Investitionen in digitale Technologien.
In den Ergebnissen der Studie wird deutlich, dass größere, urbane und umsatzstarke Unternehmen stärker digitalisiert sind als ihre ländlichen Pendants. Zudem ist es evident, dass grundlegende IT-Hardware weit verbreitet ist, jedoch neuere Technologien wie Cloudlösungen und intelligente Sensorik kaum Anwendung finden, was auf einen wachsenden Bedarf an zusätzlichen Qualifikationen hinweist.
Regionale Unterschiede und Herausforderungen
Die Studie offenbart zudem regionale Unterschiede in der digitalen Nutzung. In ländlichen Gebieten haben Handwerksbetriebe oft weniger Zugang zu digitalen Plattformen und leiden unter langsamen Internetverbindungen. Nur etwa die Hälfte der Handwerksunternehmen hat eine eigene Homepage, wobei die Nutzung je nach Gewerbegruppe variiert. Meisterbetriebe, obwohl in der Minorität, erhalten positive Bewertungen und viele Aufträge über Plattformen.
Insgesamt stellt die Forschung fest, dass die Substitution traditioneller Handwerksdienstleistungen durch Automatisierung weniger ausgeprägt ist als anfänglich befürchtet. Vielmehr wird die Nachfrage nach Fachkräften mit IT-Kenntnissen sowie Flexibilität und Offenheit für Weiterbildung weiterhin steigen, um dem Wandel gerecht zu werden.
Einen umfassenden Überblick über die relevante Forschung und Weiterbildung bietet das DHI auf ihrer Seite, die unter dhi.zdh.de erreichbar ist.