
US-Präsident Donald Trump hat in einer aktuellen Äußerung im Weißen Haus vorgeschlagen, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen. Nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu erklärte Trump, dass das vom Krieg zerstörte Gebiet mit seinen etwa zwei Millionen palästinensischen Einwohnern wirtschaftlich entwickelt werden soll. Dabei kündigte er an, gefährliche Blindgänger und andere explosive Gegenstände im Gazastreifen zu beseitigen und das Gebiet wieder aufzubauen, um Arbeitsplätze und Wohnraum zu schaffen. Trump bezeichnete den Gazastreifen als „elendes Loch“ und verwies auf die katastrophalen Lebensbedingungen nach 15 Monaten Krieg zwischen Israel und der Hamas. Sein Vorschlag, die Palästinenser in andere arabische Staaten umzusiedeln, sorgte für breite Kritik.
Die Reaktionen auf Trumps Pläne sind überwiegend negativ. Palästinenser lehnen eine Vertreibung entschieden ab, während auch Jordanien und Ägypten sich weigern, die Palästinenser aufzunehmen. Hamas hat Trump vorgeworfen, rassistische Ansichten zu vertreten. Kritiker machen darauf aufmerksam, dass Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, der während der Amtszeit von Trump als Nahost-Berater fungierte, enge Verbindungen zu politischen Entscheidungsträgern im Nahen Osten unterhält und potenzielle finanzielle Interessen im Gazastreifen verfolgt. Kushner hatte den Gazastreifen als „sehr wertvoll“ bezeichnet.
Umsiedlungspläne und ihre Herausforderungen
Trump betont, dass die Umsiedlung der Palästinenser in arabische Nachbarländer die beste Lösung sei. Er führte aus, dass die Menschen ein „gutes, frisches, schönes Stück Land“ erhalten sollten, um es lebenswert zu machen. Gleichzeitig stellt er die gegenwärtige Situation im Gazastreifen als unhaltbar dar und argumentiert, dass die Menschen keine andere Wahl hätten, als in ihre Heimat zurückzukehren, die er als unbewohnbar beschreibt. Diese umstrittenen Pläne stoßen jedoch auf scharfen Widerstand, nicht nur von den Palästinensern, sondern auch von benachbarten Ländern.
UN-Berichten zufolge haben Hunderttausende Palästinenser im Norden des Gazastreifens ein neues Leben begonnen. Dennoch bleibt die Situation prekär. Nach über 15 Monaten Krieg sind die Lebensverhältnisse im Gazastreifen nahezu unerträglich, insbesondere aufgrund von ungesicherten Blindgängern und einer zusammengebrochenen Infrastruktur für Trinkwasser, Energie und Benzin. Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, gab an, dass der Wiederaufbau des Gazastreifens bis zu 15 Jahre dauern könnte.
Die Herausforderungen im Gazastreifen sind also vielfältig und komplex. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft entwickeln wird und ob Trumps Vision einer Übernahme des Gazastreifens sowie die damit verbundenen Umsiedlungspläne tatsächlich realisiert werden können.
Für einen ausführlichen Überblick über Trumps Vorschläge und die Reaktionen darauf, siehe ZVW und Stern.