
In der Zeit vom 10. bis 14. Februar 2025 wird die Grundschule Am Margaretenplatz zu einem Ort der Sprachförderung. Denn Studierende der Universität Rostock organisieren eine besondere Winterschule für über 40 Grundschulkinder, die darauf abzielt, deren Deutschkenntnisse zu verbessern und gleichzeitig ein spannendes Ferienerlebnis zu bieten. Die Veranstaltung steht unter der Leitung von Professorin Wenke Mückel und wird von 19 Studierenden des Grundschullehramtes unterstützt.
Die Winterschule wird in verschiedene Gruppen aufgeteilt, die je nach Klassenstufe für maßgeschneiderte Förderung sorgen. Insgesamt sind geplant: drei Gruppen der 1. Klasse, zwei Gruppen der 2. Klasse, drei Gruppen der 3. Klasse sowie eine Gruppe der 4. Klasse. Der Fokus liegt auf der Lese- und Rechtschreibförderung, ergänzt durch kreative Inszenierungsideen, um die Motivation der Kinder zu steigern.
Integration mehrsprachiger Kinder
Ein besonderes Merkmal dieser Winterschule ist die Integration von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Studien zeigen, dass diese Kinder ähnliche Erwerbsprozesse beim Schriftspracherwerb durchlaufen wie einsprachige Kinder. Bei der bisherigen Praxis wurden sie oft getrennt von muttersprachlichen Kindern gefördert. Die neuen Konzepte zielen darauf ab, dies zu ändern, indem Kindergartenkinder mit DaZ in Gruppen mit gleichaltrigen deutschen Kindern lernen.
Mehrsprachige Kinder bringen ihre Erstsprache als wichtige Ressource mit. Diese kann in die Förderung integriert werden, was ihrer Entwicklung zugutekommt. Durch Sprach- und Schriftvergleiche zwischen der eigenen Sprache und Deutsch können sie ihre metasprachlichen Kompetenzen ausbauen. Lehrkräfte benötigen keine Kenntnisse der Erstsprache, um die Lernenden zu unterstützen und ihre Expertise zu nutzen. Informationen über die Erstsprache der Kinder können außerdem die Zusammenarbeit mit den Eltern verbessern und das Verständnis für deren Herausforderungen beim Erlernen der Zweitsprache fördern.
Individuelle Förderung
Die Förderung wird durch eine tiefgründige Diagnostik unterstützt, die eine passgenaue Ansprache der individuellen Bedürfnisse der Kinder ermöglicht. Unterschiede im Schriftsprachenerwerb zwischen ein- und mehrsprachigen Kindern werden dabei beachtet. Die Lehreinheiten richten sich nach den Entwicklungsschritten im Lese- und Rechtschreiberwerb. Es wird Wert darauf gelegt, dass Wortschatzförderung parallel zur Lese-Rechtschreibförderung erfolgt. Beispielsweise können unbekannte Wörter notiert und mit Bildern verknüpft werden, um die Bedeutung einfacher zu erfassen.
Zusätzlich ist geplant, Nomen mit dem passenden Artikel zu üben und Verben in der gebeugten Form einzuführen, um die Verbflexion anschaulich zu konfigurieren. Die Familiensprache kann ebenfalls in die Wortschatzarbeit einbezogen werden, was die Verknüpfung zwischen Bedeutung und neuem deutschen Begriff unterstützt.
Die Winterschule an der Grundschule Am Margaretenplatz zeigt, wie durch differenzierte Themenaufbereitung und Integration mehrsprachiger Kinder das Konzept des „mehrsprachigen Klassenzimmers“ in der Praxis umgesetzt wird. Für weitere Informationen zur Veranstaltung können Interessierte directly contact Professor Dr. Wenke Mückel unter der Telefonnummer +49 381 498-2689 oder per E-Mail an wenke.mueckel@uni-rostock.de. Nähere Einblicke in die Lese- und Rechtschreibförderung bei mehrsprachigen Kindern geben zudem die Artikel auf Duden-Institut und die Duden-Mediabase.