
Die Universität Göttingen hat am 5. Februar 2025 ihre Mitglieder für herausragende Leistungen in der Lehre und Forschung während des Neujahrsempfangs geehrt. Dr. Valérie Schüller, Vizepräsidentin für Finanzen und Personal, überreichte die Preise im Rahmen dieser feierlichen Veranstaltung. In diesem Jahr wurde zum vierten Mal ein zentraler Preis für besonderes Engagement in der Lehre vergeben.
Preisträger Friedemann von Lampe, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand, wurde für seine hervorragenden Lehrleistungen im Modul „Statistik – Grundlagen und Anwendungen in der Ökologie“ ausgezeichnet. Die Jury lobte besonders seine innovativen Lehrmethoden und seinen aktiven Austausch mit den Studierenden. Auch die Lehrenden des Projekts „Litlog“, das Studierenden praxisnahe Erfahrungen im Journalismus bietet, erhielten Anerkennung für ihre Verdienste.
Ehrungen für inklusive Lehre und Patente
Ein weiterer bedeutender Preis, der Sonderpreis der Studierendenschaft für besonderes Engagement, ging an Dr. Susanne Bollmus. Sie wurde für ihren unermüdlichen Einsatz für inklusive Lehre geehrt. Mit 1.000 Euro dotiert, hebt dieser Preis das Engagement von Lehrenden hervor, die Barrieren im Bildungsbereich abbauen.
Die Universität verlieh zudem erstmalig einen Preis für die beste Patentanmeldung 2024 im Rahmen des Projekts „PaNaF“. Die Preisträger, Prof. Dr. Heike Krebber und Prof. Dr. Holger Bastians, wurden für ihre Patentanmeldung mit dem Titel „Antisense long noncoding RNAs for the modification of gene expression and for therapeutic applications“ ausgezeichnet. Dieser Patentpreis ist mit 5.000 Euro dotiert und verdeutlicht das Engagement der Universität für Innovationen und Forschung.
Universitäten und Patente im europäischen Vergleich
Die Bedeutung von Hochschulen im Bereich Patentierungen wird durch eine Studie des Europäischen Patentamts (EPA) unterstrichen. Laut forschung-und-lehre.de haben europäische Hochschulen im Jahr 2019 10% der beim EPA eingereichten Patentanmeldungen aus Europa verzeichnet, was sich seit 2000 fast verdoppelt hat.
Deutschland führt mit etwa 25.800 akademischen Patenten die Liste der europäischen Hochschulen an. Besonders aktiv sind die Technische Universität München, die im Zeitraum zwischen 2000 und 2020 die meisten Patente (2.183) angemeldet hat, gefolgt von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Freien Universität Berlin.
Diese Zahlen verdeutlichen die zunehmende Rolle, die Hochschulen bei der Patentanmeldung und der Verwertung von Innovationen spielen. Die Studie zeigt weiter, dass es nur wenige grenzüberschreitende Kooperationen gibt, was darauf hinweist, dass der europäische Forschungsmarkt fragmentiert ist. Aktuell wandern 10% der Start-ups mit akademischen Patenten in die USA ab.
Akademische Forschung und Bildungsinnovation
Im Kontext der Hochschulbildung widmet sich die Reihe „Forschung und Innovation in der Hochschulbildung“ wissenschaftlichen Erkenntnissen zur evidenzbasierten Entwicklung von Lehre und Studium. Diese Reihe, wie auf th-koeln.de beschrieben, umfasst empirische Bildungsforschung und unterstützt die Sichtbarkeit und Vernetzung in der hochschuldidaktischen Forschung.
Ziel dieser Publikationen ist es, Erkenntnisse zur Verbesserung der Lehr- und Lernkultur zu nutzen und Konzepte als Open Educational Resources bereitzustellen. Dabei richtet sich die Reihe an Hochschulforscher, Lehrende und alle, die an der Weiterentwicklung der Hochschulbildung interessiert sind.