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Neues Forschungsprojekt zur Stadtentwicklung: Chancen für benachteiligte Viertel!

In einem ehrgeizigen Forschungsvorhaben mit dem Titel SalusTransform hat das Institut für Public Health und Pflegeforschung an der Universität Bremen kürzlich eine umfangreiche Evaluation von Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepten (ISEK) gestartet. Mit einer Förderung von 1,66 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung wird das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren durchgeführt. Ziel ist es, die Auswirkungen dieser Konzepte auf die Gesundheit und soziale Gerechtigkeit in benachteiligten Stadtgebieten zu untersuchen.

Projektpartner sind neben der Universität Bremen auch die Hochschule Bochum und das Wuppertal Institut. Das Besondere an dieser Evaluation ist der Fokus auf die bisher unzureichend untersuchten Wirkungen der ISEK auf Gesundheit, soziale Ungleichheiten und ökologische Nachhaltigkeit. Bisherige Forschungen konzentrierten sich eher auf die Verfahren der Entwicklung und Umsetzung der ISEK, nicht jedoch auf deren tatsächliche Auswirkungen.

Fokus der Evaluation

Ein zentraler Aspekt des Projektes ist die Verbesserung der Wohngebäude-Qualität, Mobilitätsoptionen sowie die Gestaltung öffentlicher Grün- und Freiräume. Zudem sollen die sozialen und gesundheitlichen Versorgungsstrukturen in den betroffenen Gebieten gestärkt werden. Im Rahmen der Evaluation werden Städte wie Bremen, Bochum und Wuppertal untersucht, wobei Stadtteile mit und ohne ISEK miteinander verglichen werden sollen. Beispielsweise wird in Bremen der Stadtteil Blumenthal, in dem seit Frühjahr 2023 ein ISEK implementiert ist, mit dem Stadtteil Kirchhuchting verglichen.

Ein wesentliches Element der Datenerhebung sind kommunale Daten, die Aspekte wie die Bevölkerungsstruktur, das Verkehrsaufkommen sowie die Lärmbelastung und die Qualität von Grünflächen betrachten. Ergänzend dazu sind Befragungen, Interviews und partizipative Formate, wie Stadtteilspaziergänge und Citizen-Science-Ansätze, geplant.

Herausforderungen der Stadtentwicklung

Das Projekt findet vor dem Hintergrund wachsenden Handlungsbedarfs bei der integrierten Stadtentwicklung statt. Die sich verändernden Rahmenbedingungen, beschleunigt durch die Coronapandemie, erfordern anpassungsfähige Konzepte. Diese Erkenntnisse werden auch in einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bestätigt. Die Studie analysiert integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte im Kontext der Pandemie und identifiziert notwendige Anpassungen, um auf die besonderen Herausforderungen in Krisenzeiten adäquat reagieren zu können.

Ein wichtiger Beitrag der Studie ist die Ermittlung des Modifizierungs- und Steuerungsbedarfs auf kommunaler Ebene. Durch Expertengespräche und praxisnahe Beispiele aus verschiedenen Städten sollen konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt werden, die das Wissen über integrierte städtebauliche Entwicklungskonzepte in der kommunalen Praxis fördern.

Ebenfalls hervorzuheben sind die im Jahre 2013 vom Deutschen Städtetag veröffentlichten Empfehlungen zur integrierten Stadtentwicklungsplanung, die auf die Renaissance solcher Konzepte hinweisen. Diese Konzepte seien dringend notwendig, um soziale und räumliche Ungleichheiten in den Städten anzugehen und Bürgern mehr Chancengleichheit zu bieten. Bildung wird dabei als entscheidender Faktor für Integration und sozialen Aufstieg betont.

Insgesamt zeigt das Projekt SalusTransform, wie wichtig die systematische Evaluation von Stadtentwicklungskonzepten ist und welche Rolle solche Initiativen bei der Gewährleistung gesundheitlicher Chancengerechtigkeit spielen können. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Erkenntnisse aus den anstehenden Analysen gewonnen werden und wie diese zur Verbesserung der Lebensbedingungen in benachteiligten Stadtgebieten beitragen können.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Bremen, Deutschland
Beste Referenz
uni-bremen.de
Weitere Infos
bbsr.bund.de

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