
In Nordrhein-Westfalen (NRW) steigen die Infektionszahlen mit Noroviren signifikant an. In den ersten fünf Wochen des Jahres 2024 wurden 3115 Norovirus-Fälle gemeldet, ein Anstieg im Vergleich zu 2450 Fällen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies berichtet RP Online. Besonders betroffen sind Städte wie Wuppertal mit 174 Infektionen und Bochum mit 138 Fällen.
Noroviren verursachen akute Magen-Darm-Erkrankungen, welche durch starkes Erbrechen und Durchfall gekennzeichnet sind. Neben den bereits erwähnten Städten verzeichnen auch Dortmund (131 Fälle) und Bielefeld (135 Fälle) hohe Fallzahlen. Die Erkrankungen treten ganzjährig auf, zeigen jedoch einen saisonalen Höhepunkt zwischen Oktober und März, was von Stadt Köln bestätigt wird.
Übertragungswege und Symptome
Die Übertragung von Noroviren erfolgt über Stuhl, Erbrochenes sowie durch Schmierinfektionen. Auch Tröpfchen in der Luft können zur Ansteckung führen. Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren und ältere Menschen. Die Symptome umfassen Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal begleitet von leichtem Fieber. In der Regel halten die Beschwerden ein bis zwei Tage an, wobei eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme zur Vermeidung von Dehydrierung wichtig ist.
Noroviren gelten als hoch ansteckend: Bereits 10 bis 100 Viruspartikel können ausreichen, um eine Infektion auszulösen. Laut der Robert Koch-Institut (RKI) sind Noroviren weltweit verbreitet und verantwortlich für einen hohen Anteil akuter Gastroenteritiden, sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen.
Präventionsmöglichkeiten und gesetzliche Regelungen
Es gibt derzeit keine Impfung gegen Noroviren. Daher sind präventive Hygienemaßnahmen entscheidend, um Ausbrüche zu verhindern. Das regelmäßige Händewaschen und der Einsatz von Desinfektionsmitteln, die mit „begrenzt viruzid“ gekennzeichnet sind, sind wichtige Maßnahmen. Erkrankt eine Person an Noroviren, muss sie mindestens zwei Tage nach Abklingen der Symptome in der Regel aus dem Lebensmittelbereich fernbleiben, wie im Infektionsschutzgesetz (IfSG) festgelegt.
Die Meldepflicht für Norovirus-Infektionen gilt gemäß den §§ 6 und 7 des IfSG. Einrichtungen wie Krankenhäuser und Pflegeheime sind besonders betroffen und müssen häufig strenge Hygieneregeln einhalten. Ein schriftliches ärztliches Attest ist zwar nicht erforderlich, dennoch sind verstärkte Hygienemaßnahmen für mindestens zwei Wochen nach Wiederaufnahme des Dienstes notwendig.
In NRW wurden im Jahr 2023 insgesamt 16.062 Norovirus-Infektionen registriert. Dies stellt einen Anstieg im Vergleich zu 2019 (15.617 Fälle) dar. Infizierte Personen können das Virus bis zu 14 Tage nach der Erkrankung weiter ausscheiden.