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Jugendliche im Planspiel: Mehr Sichtbarkeit für die EU gefordert!

In einer Welt, die von komplexen Herausforderungen geprägt ist, äußern viele Jugendliche in Europa tiefen Pessimismus über ihre Zukunft. Dies wird besonders deutlich in den Aussagen von Veronica, einer 18-jährigen Schülerin aus Prag. Sie sieht sich und ihre Generation im Schatten bedeutender Themen wie dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, dem Aufstieg rechter Parteien und den alarmierenden Auswirkungen des Klimawandels. Trotz dieser Herausforderungen glaubt sie an die Möglichkeit einer positiven Veränderung, die vor allem durch die Europäische Union (EU) gefördert werden kann. Diese Ansichten kamen im Rahmen eines Planspiels im Landtag Mainz zur Sprache, das Jugendliche aus verschiedenen europäischen Ländern zusammenbrachte.

Das Planspiel mit dem Titel „Raising Europe’s Stars“ richtet sich an Jugendliche zwischen 16 und 19 Jahren und behandelt die Realität der politischen Entscheidungsfindung. Paul, ebenfalls 18 Jahre alt, schlüpft in die Rolle des Vorsitzenden des Rates der EU und lernt, wie wichtig Kompromisse in der Politik sind. Er beschreibt die EU oft als bürokratisch und schwer zugänglich und unterstreicht die Verantwortung, die mit der Erstellung eines Gesetzentwurfs einhergeht, dem alle Mitgliedsländer zustimmen müssen. Veronica, die im Planspiel die Rolle einer französischen Ministerin übernimmt, kritisiert das mangelnde Wissen über die EU in Tschechien und fordert mehr Sichtbarkeit der Union.

Die Sicht der Jugendlichen auf die EU

Sowohl Veronica als auch Paul sehen die EU nicht nur als politischen Akteur, sondern auch als eine Plattform für persönliche und berufliche Entfaltung. Veronica plant, nach ihrer Schulzeit in Europa zu studieren und eine Karriere in Brüssel anzustreben, um für die EU zu arbeiten. Paul hingegen hat das Ziel, in die Politik zu gehen, um das Leben der Menschen positiv zu beeinflussen. Diese persönlichen Ambitionen spiegeln den Wunsch junger Menschen wider, aktiv an der Gestaltung der Zukunft teilzunehmen.

Insgesamt nahmen 56 Jugendliche aus Rheinland-Pfalz, Burgund-Franche-Comté in Frankreich, Oppeln in Polen und Mittelböhmen in Tschechien an dem Planspiel teil. Der Landtagspräsident Hendrik Hering (SPD) unterstützt die Sichtbarkeit der EU in aktuellen politischen Diskussionen und setzt sich dafür ein, dass die Stimmen junger Menschen Gehör finden.

EU-Jugendstrategie 2019-2027

Vor dem Hintergrund der Ängste und Herausforderungen, die Veronica und Paul ansprechen, agiert die EU mit einer umfassenden Jugendstrategie, die 2019 beschlossen wurde. Die EU-Jugendstrategie 2019-2027 zielt darauf ab, junge Menschen in Europa bei der Bewältigung von Herausforderungen zu unterstützen. Sie wurde von den Mitgliedstaaten als notwendig erachtet, um den besonderen Herausforderungen und der Rolle junger Menschen in der Gesellschaft gerecht zu werden. Die Strategie umfasst Ziele, Prinzipien und Maßnahmen zur Förderung von Beteiligung und Resilienz junger Menschen.

Ein entscheidender Bestandteil der Strategie sind die Europäischen Jugendziele, die sich auf die aktive Bürgerbeteiligung, soziale Inklusion sowie die Bekämpfung von Diskriminierung und Jugendarmut konzentrieren. Diese Ziele können den Jugendlichen wie Veronica und Paul als Wegweiser dienen, um ihre Anliegen stärker in die politische Praxis einzubringen.

Während der Planspiel-Erfahrung wurden die Teilnehmer mit konkreten Mechanismen der EU-Politik vertraut gemacht und erhielten Einblicke in die Bedeutung der politischen Mitwirkung. In diesem Kontext bleibt die Antwort auf die drängenden Fragen zur Zukunft der EU und ihrer Jugendlichen von großer Relevanz. Es ist wichtig, dass die Herausforderungen ernst genommen werden, um die positiven Errungenschaften wie die Reisefreiheit und die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung in Europa nicht nur zu bewahren, sondern weiter auszubauen.

Für Veronica und Paul sind die vor ihnen liegenden Herausforderungen nicht nur Hürden, sondern auch Chancen, die durch Engagement und Zusammenarbeit der EU und ihrer Mitgliedstaaten bewältigt werden können. Die Zukunft liegt in der Hand der kommenden Generation, und sie sind bereit, diese Verantwortung zu übernehmen. Für viele ist die EU nicht nur eine politische Institution, sondern der Schlüssel zur Gestaltung einer besseren Zukunft.

Statistische Auswertung

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Mainz, Deutschland
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faz.net

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