
Am 7. Februar 2025 wurde die innovative Seminarreihe „Organizing Culture“ an der Leuphana Universität Lüneburg ins Leben gerufen. Kulturelle Organisationen stehen zunehmend vor Herausforderungen, die gesellschaftliche, politische und finanzielle Aspekte betreffen. In dieser komplexen Landschaft vermittelt das Lernlaboratorium Theorien und Konzepte, die darauf abzielen, neue Formen des kulturellen Organisierens zu erforschen und zu verstehen. Unter der Leitung von Dr. Maximilian Schellmann und Prof. Dr. Timon Beyes führen Studierende eigene empirische Projekte durch und setzen deren Ergebnisse künstlerisch um.
Die Studierenden haben sich dabei mit verschiedenen kulturellen Organisationen auseinandergesetzt und reflektieren die erlangten Erkenntnisse theoretisch. Zu den Projekten zählen unter anderem ein Brettspiel, das räumliche Atmosphären der Inklusion im Lüneburger Kulturzentrum mosaique analysiert, sowie eine Darstellung einer lokalen Buchhandlung im Kontext eines Netzwerks lokaler Partner. Darüber hinaus wurden Filmsequenzen eines Hamburger Programmkinos untersucht, die sich mit der Frage der Blackbox des Kinos als Kulturraum befassen. Präsentationen zu kinderfreundlichen Museen und Digitalität in Ausstellungen runden das vielfältige Spektrum ab.
Öffentliche Ausstellung und Kooperation
Die Ergebnisse dieser Projekte wurden in einer öffentlichen Ausstellung präsentiert, die über 50 Besucher anlockte und somit ein breites Publikum für die Studienergebnisse begeistern konnte. Die Studierenden standen bereit, um ihre Arbeiten und Theorien zu erläutern. Diese Ausstellung markiert den Beginn einer vielversprechenden Kollaboration zwischen dem Theater Lüneburg und der Leuphana Innovation Community Kunst und Kultur. Ziel dieser Partnerschaft ist es, universitäre Inhalte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und innovative Ideen im kulturellen Bereich zu entwickeln.
Inklusion spielt in all diesen Bestrebungen eine zentrale Rolle. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) fördert die Umsetzung des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes (BBG) in verschiedenen kulturellen Einrichtungen. Die Bemühungen zielen unter anderem darauf ab, die kulturelle Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen zu verbessern und Barrieren zu identifizieren, die dem Zugang zu Kunst und Kultur im Wege stehen. Programme wie „Teilhabe schaffen“ an der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und „Zugängliches Theater“ der Münchner Kammerspiele sind konkrete Schritte in diese Richtung.
Empfehlungen und Handlungsbedarf
Der Deutsche Kulturrat hat in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung Empfehlungen veröffentlicht, um die Teilhabe an Kunst und Kultur zu fördern. In diesen Empfehlungen sind Handlungsbedarfe festgehalten, die zudem den barrierefreien Zugang zu kulturellen Räumlichkeiten, die Berücksichtigung von Inklusion bei der Programmplanung sowie die Qualifizierung von Personen mit Behinderungen für den Arbeitsmarkt in der Kultur- und Medienbranche betreffen. Der Austausch mit Experten der inklusiven Kulturszene soll zudem helfen, bestehende Barrieren zu erkennen und abzubauen.
Diese Maßnahmen und Projekte verdeutlichen, wie wichtig es ist, die kulturelle Teilhabe aller Menschen zu fördern und Inklusion in den Mittelpunkt kultureller Bestrebungen zu stellen. Der stetige Dialog zwischen Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft ist unerlässlich, um eine inklusive Kulturlandschaft zu schaffen, die den Bedürfnissen aller gerecht wird.
Weiterführende Informationen zu diesen Themen können bei Leuphana, Kulturstaatsministerin und Kulturrat abgerufen werden.