
Das Stuttgarter Landgericht hat zwei ehemalige Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma zu sieben Jahren Haft verurteilt. Dies geschah aufgrund ihrer Rolle in einem vorgetäuschten Überfall auf einen Geldtransporter, der am 4. Januar 2024 in Ludwigsburg stattfand. Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst eine Haftstrafe von acht Jahren gefordert, doch das Gericht war überzeugt, die beiden Männer seien die Täter und nicht die Opfer, obwohl sie im Prozess ihre Unschuld beteuerten. Laut den Informationen von SWR hielten die Angeklagten im Prozess an ihrer Version fest, sie hätten einem alten Mann mit Autopanne geholfen, der sie dann bedrohte.
Die zwei Männer gaben an, während des angeblichen Überfalls einen Hilfeschrei aus einem anderen Fahrzeug gehört zu haben. Während der Auseinandersetzung hätten mehrere bewaffnete Komplizen die Möglichkeit genutzt, um die Ladung in Höhe von 3,8 Millionen Euro aus dem Geldtransporter umzuschlagen. Unmittelbar nach dem Vorfall suchte die Polizei mit einem Hubschrauber nach den Tätern, allerdings ohne Erfolg. Die Stuttgarter Zeitung berichtet, dass von der Beute bis heute jede Spur fehlt, was die Ermittler dazu brachte, den Verdacht auf Vortäuschung des Überfalls zu lenken.
Die Rolle der Angeklagten
Die beiden verurteilten Männer, ein 43-jähriger Fahrer und sein 25-jähriger Kollege, waren in die Tat verwickelt, indem sie mit unbekannten Mittätern zusammengearbeitet haben sollen. Das Gericht stellte fest, dass die beiden Männer deutliche Widersprüche in ihren Aussagen zu den Ermittlungen aufzeigten. Das Gericht sah die beiden also nicht als Opfer, sondern als Mittäter. Die Strafe orientierte sich an der Forderung der Staatsanwaltschaft, die eine härtere Strafe gewünscht hatte.
Die Verurteilten hatten auf Freispruch plädiert, doch das Gericht war sich sicher, dass die damaligen Aussagen nicht mit den ermittelten Tatsachen übereinstimmten. Diese sehr hohen Beträge, die durch Diebstahl erlangt wurden, stehen in einem alarmierenden Kontext, denn laut der neuesten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) zeigen sich deutschlandweit steigende Zahlen bei Diebstahlsdelikten.
Der Anstieg der Kriminalität
Die PKS 2023 zeigt einen Anstieg der erfassten Straftaten um 5,5 Prozent, was eine besorgniserregende Nachbarschaft zu solchen schweren Vergehen darstellt. Die Gesamtzahl erfasster Straftaten beläuft sich auf über 5,9 Millionen. Die Fallzahlen aus verschiedenen Bereichen, wie Diebstahl und Gewaltkriminalität, haben neue Höchststände erreicht. Ein Anstieg der Diebstahlsdelikte um 10,7 Prozent auf fast 2 Millionen Fälle spiegelt die aktuelle Lage wider, die laut der PKS auch durch soziale und wirtschaftliche Faktoren beeinflusst wird. Diese Strafdaten wurden von BKA veröffentlicht.
Die Zunahme von Gewaltkriminalität, insbesondere in den jüngeren Altersgruppen, kann nicht ignoriert werden. So wurden im Jahr 2023 214.099 Fälle von Gewaltkriminalität erfasst. Ein alarmierender Trend zeigt sich hier: Ein Anstieg, der beunruhigende Fragen zur Sicherheit in deutschen Städten aufwirft.