
In Ravensburg ereigneten sich kürzlich mehrere Massenschlägereien, die sowohl Polizeibeamte als auch die örtliche Bevölkerung besorgt zurückließen. Am ersten Vorfall waren zwischen 20 und 30 Personen beteiligt, als sie sich am Freitagabend im Hirschgraben in der Innenstadt straffällig machten. Anrufer informierten die Polizei gegen 22:20 Uhr und berichteten von einer hitzigen Auseinandersetzung, bei der die Beteiligten Steine und Flaschen aufeinander werfen. Doch bevor die Polizei eintraf, hatten die meisten von ihnen bereits die Flucht ergriffen. Zurück blieben einige verletzte Personen, darunter ein 16-Jähriger, der am Kopf getroffen wurde, sowie ein 18-Jähriger und eine 21-Jährige, die ebenfalls Verletzungen erlitten hatten. Die Täter konnten nicht mehr gefasst werden, da die Auseinandersetzer bereits verschwunden waren.
Die zuständigen Beamtinnen und Beamten sind aktuell damit beschäftigt, den genauen Sachverhalt zu klären. Diesbezüglich sind auch noch keine Motive für die brutalen Zusammenstöße ermittelt worden. Im Rahmen von Personenkontrollen stießen die Beamten jedoch auf einen 22-jährigen Mann, der sich aggressiv zeigte und die Polizei beleidigte. Dieser wurde zur Verhinderung weiterer Störungen in Gewahrsam genommen.
Mehrere Vorfälle in kurzer Zeit
DiePolice在Ravensburg bestätigte, dass diese Massenschlägerei nicht der einzige Vorfall war. An drei aufeinanderfolgenden Tagen, jeweils zwischen 13 und 13:30 Uhr, wurden ähnliche Auseinandersetzungen am Bahnhof gemeldet. In einem der Vorfälle wurde ein 20-Jähriger von acht Männern brutal attackiert – sie schlugen und traten auf ihn ein. Anschließend kam es zu einem weiteren Streit, der ebenfalls eskalierte. Auch hier konnten die meisten Beteiligten flüchten, bevor die Polizei eingreifen konnte. Der Gesundheitszustand des 20-Jährigen ist momentan unklar, was die Besorgnis unter den Anwohnern weiter anheizt.
Die Polizei hat zur Aufklärung der Vorfälle Videos ausgewertet, die in der Stadt kursieren. Teilweise wurden bereits einige der Beteiligten identifiziert. Um die kriminellen Strukturen besser aufzuklären, wurde eigens eine vierköpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die zuständigen Polizeibehörden bitten die Bürger um Mithilfe und fordern Zeugen auf, sich unter der Telefonnummer 0751/803-3333 zu melden.
Videoüberwachung als mögliche Lösung
Die steigende Kriminalität und die Unruhen in der Stadt haben auch die Politik auf den Plan gerufen. Ravensburgs Polizeipräsident Uwe Stürmer und Oberbürgermeister Daniel Rapp haben sich für die Einführung von Videoüberwachung am Bahnhof ausgesprochen, um die Identifizierung von Tätern in Zukunft zu erleichtern. Aktuell ist der Einsatz solcher Technologien jedoch rechtlich noch nicht möglich, was den Behörden zusätzliche Herausforderungen bereitet. In diesem Kontext ist es von Interesse, sich mit den rechtlichen Aspekten der Videoüberwachung im öffentlichen Raum auseinanderzusetzen, wie sie auch in der Publikation „Videoüberwachung im öffentlichen Raum“ von Jana Therese Steinbauer thematisiert werden. Diese befasst sich im Detail mit der Kriminalprävention durch Videoüberwachung und den damit verbundenen rechtlichen Fragestellungen.