
In Hamburg und Buchholz in der Nordheide haben Aktivisten der internationalen Klimaschutzbewegung „Extinction Rebellion“ (XR) Ortsschilder umgestaltet, um auf die drohende Klimakrise aufmerksam zu machen. Mit dem Satz „Vor uns die Sintflut“ beklebt, sollen diese Schilder die Stadt und die Politik mit der Realität der Klimakrise konfrontieren. Diese provokante Aktion findet im Kontext bevorstehender Wahlen in Hamburg und im Bundestag statt und zielt darauf ab, die Dringlichkeit des Themas in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Die Aktivisten von XR äußern, dass die Auswirkungen der Klimakrise bereits spürbar sind. Insbesondere steigende Wasserstände und zunehmende Sturmfluten würden die Bedrohung verdeutlichen. Kritik richtet sich vor allem gegen den Hamburger Senat, der weiterhin Flächen in Überschwemmungsgebieten bebauen möchte, wie im Fall von Oberbillwerder. Die Forderungen der Aktivisten sind klar: Sofortige präventive Maßnahmen gegen steigende Wasserpegel und ein Stopp weiterer Bauprojekte in hochwassergefährdeten Gebieten müssen folgen, um die Bürger vor den Gefahren der extremen Wetterphänomene zu schützen.
Aktivismus als Reaktion auf den Klimanotstand
Extinction Rebellion hat sich als eine Bewegung etabliert, die durch gewaltfreien zivilen Ungehorsam auf die existenziellen Bedrohungen durch die Klimakrise aufmerksam macht. Diese Methode unterscheidet sich von der Herangehensweise von anderen Gruppen, wie etwa Fridays for Future. XR nutzt die Mobilisierung zivilen Ungehorsams, um Druck auf die Regierungen auszuüben und setzt auf ein System der Selbstverwaltung und Transparenz. Dabei orientiert sich die Bewegung an wissenschaftlichen Fakten und fordert Bürger:innenversammlungen, um eine tiefgreifende sozial-ökologische Transformation zu erreichen. Die entscheidenden politischen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels umfassen unter anderem die Einführung einer CO2-Steuer und eine Abschaffung der Subventionen für fossile Brennstoffe.
Im April 2025 beispielsweise blockierten 300 Aktivisten die Oberbaumbrücke in Berlin mit dem Motto „Rebellion für das Leben“. Siemahnen damit die Dringlichkeit an und fordern von den Politikern eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Realität der Klimakrise und eine Einberufung von Bürger:innenversammlungen zur Diskussion von Lösungen. Die Bewegung strebt an, 3,5 Prozent der Bevölkerung hinter sich zu vereinen, um wirkungsvollen politischen Druck auszuüben.
Ein globales Anliegen
Die XR-Bewegung ist mehr als nur eine lokale Initiative; sie ist Teil einer globalen Reaktion auf den Klimanotstand. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass die menschengemachte Klimaerwärmung und die Naturzerstörung zurzeit einen Konsens von 99,9 Prozent unter Fachleuten haben. XR betont auch die Notwendigkeit einer exponentiellen Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf Netto-Null bis 2025. Diese Forderungen sind nicht nur regional, sondern auch international relevant, da viele ihrer Prinzipien und Forderungen in Ländern wie Belgien und Irland bereits erfolgreich umgesetzt wurden.
Durch die Organisation in lokale und nationale Gruppen schafft XR eine vielfältige Gemeinschaft, die sich aus Menschen unterschiedlichen Alters und Hintergrunds zusammensetzt. Die Aktionen sind daher nicht nur ein Zeichen des Widerstands, sondern auch ein Appell zur Mitgestaltung einer besseren Zukunft für alle, die unter den Folgen der Klimakrise leiden. Durch ständige Reflexion ihrer Praktiken und Prinzipien bleibt die Bewegung offen für Veränderungen und neue Ansätze im Kampf gegen den Klimawandel.
Das Engagement der Aktivisten von Extinction Rebellion ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie gesellschaftlicher Druck und Aktionen nicht nur die öffentliche Debatte beeinflussen, sondern auch politische Entscheidungen herausfordern können. Der Kampf gegen die Klimakrise erfordert eine kollektive Anstrengung, die weit über individuelle Beiträge hinausgeht.
Für mehr Informationen über die Bewegung und ihre Ziele können folgende Links besucht werden: Tag24, Krautreporter, und Extinction Rebellion.