
In einem besorgniserregenden Vorfall hat ein mutmaßlicher Schütze am Wahlkampfstand der AfD in Marl heute mit einem Schuss auf Wahlkämpfer reagiert. Laut Berichten von Freilich Magazin soll die Schussabgabe aus einer Wohnung erfolgt sein. Die AfD äußerte die Vermutung, dass es sich bei der verwendeten Waffe um ein Luftgewehr oder eine Softair-Pistole handelt.
Ein Mitglied der AfD, das den Vorfall in einem Video auf sozialen Netzwerken dokumentierte, beschrieb, dass er eine „Kugel“ gehört habe. Im Hintergrund des Videos waren zudem Polizeifahrzeuge zu sehen, was die ernsten Umstände des Vorfalls verdeutlicht. Die Polizei hat den mutmaßlichen Schützen mittlerweile in Gewahrsam genommen, doch bisher sind keine Verletzten bekannt.
Parteitreffen und interne Konflikte
Die Wahl zum NRW-Spitzenkandidat, bei der Kay Gottschalk im ersten Anlauf 60 Prozent der Stimmen erhielt, stand ebenfalls im Mittelpunkt. Gottschalk, der auch als Anti-Ampel-Kritiker auftritt, sieht sein Ergebnis als einen Erfolg für die AfD. Der interne Streit jedoch wird weiterhin durch Vorwürfe gegen Klaus Esser über Urkundenfälschung und Anschuldigungen von Diffamierung und Betrug von Axel Fischer begleitet, die das Image der Partei zusätzlich belasten.
Turbulente Zeiten in der AfD
Die internen Spannungen innerhalb des NRW-Landesverbands könnten weitreichende Konsequenzen haben. Der Vorstand unter Vincentz lehnt die Direktkandidaturen von Matthias Helferich und Roger Beckamp ab, die dies als parteischädigendes Verhalten werten. Helferich, der seit der Wahl 2021 fraktionslos im Bundestag sitzt, strebt trotz der Schwierigkeiten einen Listenplatz für die Bundestagswahl an, was durch die angespannten Verhältnisse erschwert wird.
Ein Sprecher der NRW-AfD hat klargestellt, dass Helferich künftig nicht Teil der Bundestagsfraktion sein wird. Während Beckamp erneut als Direktkandidat antreten will, wird die Entscheidung des Vorstands über seine Kandidatur kritisiert. Diese internen Kämpfe, die sich auch um Essers Machenschaften und dessen verspätete Information über mögliche Verfehlungen drehen, könnten entscheidend für die Zukunft der Partei in Nordrhein-Westfalen sein.
Zusammengefasst ergibt sich ein Bild einer stark fragmentierten Partei, die mit internen Konflikten und externalen Bedrohungen kämpft. Die Vorfälle in Marl und die anhaltenden Querelen innerhalb der AfD könnten nicht nur die bevorstehenden Wahlkämpfe beeinflussen, sondern auch die grundlegende Stabilität der Partei auf lange Sicht gefährden.