
In Köthen, Sachsen-Anhalt, hat ein neues Repair-Café im Dürerbundhaus eröffnet. Diese ehrenamtlich betriebene Initiative bietet Bürgern die Möglichkeit, defekte Haushaltsgeräte zu reparieren. Die Dienstleistungen werden an jedem ersten Sonntag im Monat angeboten, wobei die genauen Zeiten nach der Nachfrage ausgerichtet werden. Merkur berichtet, dass die Gründung des Repair-Cafés als Teil des Projekts „Trafo – Neue Kulturen des Miteinanders“ steht, welches das Schlossareal in Köthen weiterentwickelt.
Das Köthener Repair-Café ist das elfte seiner Art in Sachsen-Anhalt. Ähnliche Einrichtungen befinden sich unter anderem in Magdeburg, Zeitz und Stendal. Eine der Hauptideen dieser Initiative ist die Förderung von Selbsthilfe: Kunden können nicht nur ihre Geräte reparieren lassen, sondern auch selbst Hand anlegen und lernen, wie man kleine Reparaturen durchführt. Dies schafft nicht nur Bewusstsein für Nachhaltigkeit, sondern stärkt auch die Gemeinschaft.
Eine Einladung zur Mithilfe
Im Rahmen des Repair-Cafés sind freiwillige Helfer immer willkommen. Insbesondere für komplexere Reparaturen wie Computer und Fahrräder wird Unterstützung benötigt. Die Freiwilligen helfen nicht nur mit ihrem Wissen, sondern tragen auch dazu bei, die Atmosphäre des Lernens und Teilens zu fördern. Wie auch in anderen Repair-Cafés, beispielsweise in Halle, werden die Besucher freundlich eingeladen, gemeinsam kaputte Geräte zu reparieren, wobei auch Kaffee, Tee und Kuchen angeboten werden berichtet Reparaturatlas.
Das Köthener Repair-Café bietet jedoch kein festes Preismodell an; stattdessen werden Spenden zur Unterstützung der Veranstaltungen im Dürerbundhaus gesammelt. Dies trägt zur Ungezwungenheit der Initiative bei und ermöglicht es vielen, die kostenlose Reparaturhilfe in Anspruch zu nehmen. Die Öffnung des Repair-Cafés fiel zusammen mit der aktuellen Förderrunde des Projekts „Trafo“, das von 2019 bis 2026 läuft und das Ziel hat, Kulturprojekte in der Region zu unterstützen.
Förderung und Unterstützung auf Bundesebene
Auf einem noch größeren Horizont betrachtet, könnte die Eröffnung des Repair-Cafés in Köthen zur richtigen Zeit kommen. Ab Dezember 2023 können Initiativen, die bei der Reparatur defekter Produkte helfen, Mittel aus dem Bundesförderprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ beantragen. Wie das Bundesumweltministerium mitteilt, stehen dafür mehr als drei Millionen Euro zur Verfügung. Diese Förderung soll den Initiativen helfen, neue Maschinen, Werkzeuge oder Ausstattungen anzuschaffen, um ihre Effizienz und Wirkung zu erhöhen.
Gemeinnützige Vereine, die Reparatur-Initiativen betreiben, können bis zu 3.000 Euro beantragen, und eine weitere Förderrunde im Jahr 2025 wird nicht als Vereine organisierte Reparatur-Initiativen umfassen. Der Fokus liegt dabei, Projekten zu helfen, die die Reparatur von Geräten erleichtern und somit nachhaltige Praktiken unterstützen. Das Köthener Repair-Café ist nicht nur eine lokale Initiative, sondern Teil eines größeren Trends, der das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum und die Wiederverwendung von Ressourcen in Deutschland stärkt.