
Am Samstagabend, dem 8. Februar 2025, ereignete sich in Neuburg an der Donau ein tragischer Vorfall, bei dem ein 60-jähriger Busfahrer während der Fahrt bewusstlos wurde. Der Bus war zum Zeitpunkt des Unfalls leer, da der Fahrer zuvor seine Fahrgäste auf einem Parkplatz abgesetzt hatte. Als der Fahrer das Bewusstsein verlor, prallte der Bus gegen eine Mauer, nachdem er zuvor eine Ampel und einen Stromkasten überfahren hatte. Trotz der schnellen Reaktion von Ersthelfern, die den Fahrer reanimieren konnten, starb dieser später im Krankenhaus. Die Todesursache wurde als medizinischer Notfall festgestellt und nicht als Folge des Unfalls selbst. Die Gesamtschäden des Vorfalls belaufen sich auf etwa 50.000 Euro, es gab jedoch keine weiteren Verletzten.
Dieser Vorfall wirft wichtige Fragen zur Sicherheit von Busfahrern und zur Notfallversorgung in Deutschland auf. Die leistungsorientierte Analyse des Rettungsdienstes, die seit 1976 im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr durchgeführt wird, zeigt, dass es seit Jahren zunehmend abnehmende Eintreffzeiten für Notärzte gibt. So hat sich die durchschnittliche Eintreffzeit des Notarztes seit 2000/2001 auf 10,9 Minuten erhöht. Besonders bei internistischen Einsätzen hat sich die Eintreffzeit im Durchschnitt um eine Minute verlängert. Gesundheitsexperten fordern eine einheitliche Definition der Hilfsfrist, um die Notfallversorgung zu verbessern.
Schwierige Bedingungen für den Rettungsdienst
Die Analyse aus den Jahren 2020/2021 offenbart, dass die Notfallrate inzwischen auf 97,3 Einsätze pro Jahr und 1.000 Einwohner angestiegen ist. Dennoch gab es einen Rückgang der insgesamt 16,1 Millionen Einsatzfahrten. Der größte Anteil der Notfälle entfallt auf „sonstige Notfälle“, gefolgt von internistischen Notfällen. Es ist besorgniserregend, dass 1,8 Prozent der Notfalleinsätze Verkehrsunfälle betreffen, was rund 130.000 pro Jahr entspricht. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) sieht dringenden Handlungsbedarf und appelliert an das Bundesinnenministerium, die Eintreffzeiten schnellstmöglich zu optimieren.
In Zeiten von immer schwieriger werdenden Bedingungen, auch bedingt durch die Corona-Pandemie, zeigt sich der Einfluss eines effektiven Rettungsdienstes auf die Überlebenschancen von Patienten. Die definitive Therapie muss innerhalb von 90 Minuten nach der Erstversorgung durch den Notarzt beginnen, um komplikationsbehaftete Verläufe zu vermeiden. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Eintreffzeiten auch während der Hochrisiko-Einsätze, wie Verkehrsunfällen, nicht weiter verlängert werden.
Insgesamt belegen diese Zahlen die Notwendigkeit einer umfassenden Reform des Rettungsdienstes in Deutschland. Der DVR fordert, dass die Innenministerkonferenz auf die Länder einwirkt, um personelle und finanzielle Ressourcen zu garantieren, um so die Qualität der Notfallversorgung nachhaltig zu sichern. Der tragische Vorfall in Neuburg an der Donau stellt nicht nur einen tiefen Einschnitt für die Familie des verstorbenen Busfahrers dar, sondern wirft auch ein Licht auf die dringliche Verbesserung der Rettungsdienste in Deutschland.
Für die kommenden Jahre sind weitere Analysen des Rettungsdienstes geplant, um die Leistung des öffentlichen Rettungsdienstes in Deutschland kontinuierlich zu überwachen und die notwendigen Entwicklungen aufzuzeigen. Während der öffentlichen Diskussionen darüber, wie die Eintreffzeiten optimiert werden können, wird der Fall in Neuburg weiterhin zu denken geben und sollte als Mahnung dienen, um die Notwendigkeiten im Bereich der Notfallversorgung nicht aus den Augen zu verlieren.
Für detaillierte Informationen zu den aktuellen Entwicklungen im Rettungsdienst und den gesetzlichen Rahmenbedingungen kann auf die Berichte von Merkur, DVR und BASt zurückgegriffen werden.